Ungarische Kratzdistel

Cirsium pannonicum – Asteraceae

Cirsium pannonicum – Die Blütenkörbe stehen einzeln am Ende des Stängels. © Knickmann

Cirsium pannonicum – Die Ungarische Kratzdistel wächst in Magerwiesen. © Knickmann

Die Ungarische Kratzdistel ist in Österreich gefährdet. Stellenweise (noch) individuenreiche Vorkommen täuschen über die Tatsache hinweg, dass die Art in den letzten Jahren einen massiven Rückgang erlitten hat. Für den Erhalt der Art setzt sich der Botanische Garten der Universität Wien ein.

Aussehen und Standortansprüche

Die Ungarische Kratzdistel kann bis zu 100 cm hoch werden. Ihre Blütenkörbe stehen auf langen, im oberen Bereich unbeblätterten Stielen, die Blüten sind purpurn. Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli bzw. maximal bis in den August. Die Art kommt auf wechseltrockenen bis wechselnassen Magerwiesen und in trocken-warmen, lichten Wäldern vor.

Verbreitung

Die Ungarische Kratzdistel ist eine Art mit europäischer Verbreitung, die von den Südalpen über den Ostalpen-Rand bis ins europäische Russland reicht. In Österreich hat sie ihren Verbreitungs-Schwerpunkt im Osten des Landes.

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als gefährdet ("Vulnerable") geführt, da sie nur zerstreut vorkommt, ein starker Rückgang der Bestände zu verzeichnen ist und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht. Gefährdungsursachen sind Nutzungsaufgabe und Lebensraumveränderung, vor allem auf Magerwiesen, wie sie zum Beispiel im Wiener Becken vorfindet. Individuenreiche Bestände erhalten sich vor allem dort, wo (noch) eine standortgerechte Wiesen-Nutzung bzw. Pflege gewährleistet ist. Dort bildet die Ungarische Kratzdistel oft dichte Bestände. Um die stark rückläufigen Populationen zu sichern, werden Samen zur Anzucht von Jungpflanzen gesammelt und als Reserve eingelagert.

Besonderheiten

In Österreich gibt es 17 verschiedene Kratzdistel-Arten, die von der Ebene bis in die subalpine Stufe vorkommen und sowohl in sehr feuchten als auch in trockenen Lebensräumen anzutreffen sind. Hybriden zwischen den einzelnen Arten sind nicht selten. Die Ungarische Kratzdistel mit ihren purpurnen Blüten bildet zum Beispiel Hybriden mit der gelb blühenden Klebrigen Kratzdistel (Cirsium erisithales). Ihre Nachkommen haben Blüten mit einer intermediären Blütenfarbe.