Feuchtwiesen-Pracht-Nelke

Dianthus superbus subsp. superbus – Caryophyllaceae

Dianthus superbus subsp. superbus – Die Kronblätter sind auffällig, mehrfach fransig zerschlitzt. © Socher

Dianthus superbus subsp. superbus – Die bis zu 0,2 cm großen Samen der Feuchtwiesen-Pracht-Nelke werden im Herbst ausgesät. © Schlatti

Die Feuchtwiesen-Pracht-Nelke wächst auf mageren Streuwiesen und in Flachmooren. Die Botanischen Gärten des Landesmuseums für Kärnten sowie der Universitäten Wien und Salzburg setzen sich für den Erhalt der Art ein.

Aussehen und Standortansprüche

Die Feuchtwiesen-Pracht-Nelke ist eine krautige, mehrjährige Pflanze mit überwinternden, kriechenden Langtrieben und schlanken Blühtrieben, die 20 bis 60 cm hoch werden. Auffällige, lila- bis hellpurpurne Blüten erscheinen einzeln oder zu wenigen im Zeitraum von Juni bis Juli, wobei eine zweite Blüte im September möglich ist. Die Blüten duften stark, ihre Kronblätter sind mehrfach fransig zerschlitzt. Die Feuchtwiesen-Pracht-Nelke kommt auf Pfeifengraswiesen und auf wechselfeuchtem oder nassem, sumpfigem Moorboden vor.

Verbreitung

In Österreich kommt die Feuchtwiesen-Pracht-Nelke im Gegensatz zur Alpen-Pracht-Nelke (D. superbus subsp. alpestris) in den Feuchtwiesen in hügeligem Gelände und der unteren montanen Stufe vor - im Wiener Becken, im südlichen Burgenland, im Salzburger Land. Die vorhandenen Populationen sind stark voneinander isoliert und werden zunehmend kleiner, wobei stabile Bestände nur bei traditioneller Mähwirtschaft erhalten werden können.

Gefährdung und Schutz

Die Rote Liste Österreichs stuft die Art als stark gefährdet ("Endangered") ein. Primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust durch die Nutzungsaufgabe magerer Feuchtwiesen. Ein Erhalt der Populationen ist durch Aufrechterhaltung traditioneller Wirtschaftsformen (späte Mahd) möglich. Durch die Nutzung und Kultivierung als Zierpflanze und unerwünschte Aussaat und Auspflanzung gebietsfremder Pracht-Nelken-Pflanzen an geeigneten Standorten wird die genetische Vielfalt heimischer Populationen gefährdet.

Besonderheiten

Der Gattungsname Dianthus geht auf das altgriechische Wort dios für Gott und anthos für Blüte zurück. Die Blüten dieser "göttlichen Blume" verströmen einen angenehmen, süßen Duft, der besonders in den Abendstunden intensiv ist. Dies macht sie attraktiv für Bestäuber wie Schmetterlinge und Nachtfalter und zu einer beliebten Gartenpflanze.