Kleines Mädesüß

Filipendula vulgaris – Rosaceae


Filipendula vulgaris – Die milchweißen, außen oft rötlich überlaufenden Blüten des Kleinen Mädesüß. © Socher

Filipendula vulgaris – Die Samen besitzen kleine Haken und bleiben damit an Fell oder Gewand heften. © Rasran

Das Kleine Mädesüß gehört zur Familie der Rosengewächse. Im Gegensatz zum nah verwandten Großen Mädesüß kommt es nicht auf feuchten Standorten vor und duftet weit weniger intensiv. Das Kleine Mädesüß wird im Botanischen Garten der Universität Salzburg kultiviert.

Aussehen und Standortansprüche

Das Kleine Mädesüß wird bis zu 80 cm hoch. Die kleinen milchweißen Blüten erscheinen zwischen Juni und August und sind außen oft rötlich überlaufen. Die auffällig strahlig ausgebreiteten Griffel laden Bestäuber dazu ein, sich niederzulassen. Auch Selbstbestäubung ist möglich. Hierbei krümmen sich die inneren Staubblätter zur Narbe hin und bestäuben den Griffel. Die Samen besitzen an der Spitze einen kleinen Haken (Griffelrest) und sind behaart. Diese Eigenschaften der “Hakelfrucht” fördern die Ausbreitung der Samen, die sich wie eine Klette an Fell oder Gewand heften. Das Kleine Mädesüß findet man auf nährstoffarmen Wiesen, lichten Wäldern und an Gebüschsäumen.

Verbreitung

In Österreich kommt das Kleine Mädesüß im Tief- und Hügelland vor (ausgenommen Vorarlberg). Ihre eurasiatische Verbreitung reicht von den Azoren über das nordwestliche Afrika bis ins südliche Sibirien und den Iran.

Gefährdung und Schutz

Die Rote Liste Österreichs stuft die Art als gefährdet ("Vulnerable") ein.
Die kleinen, isolierten Vorkommen sind oft durch zu frühe Schnittzeitpunkte, Eutrophierung oder Intensivierung im Rückgang betroffen. Erfreulicherweise können sich einzelne Populationen durch gezieltes Management wieder erholen.

Besonderheiten

Der botanische Name der Gattung Filipendula setzt sich aus dem lateinischen Namen für lat. Filum (= Faden), und pendulus (= hängend) zusammen, was auf die verdickten Wurzeln zurückzuführen ist. Für Wildgärten wird diese sehr attraktive heimische Staude oft empfohlen.