Schachblume
Fritillaria meleagris – Liliaceae
Fritillaria meleagris – Die Blüten sind schachbrettartig gemustert. © BGUW_R. Hromniak
Fritillaria meleagris – Nach dem Verblühen richtet sich der Stängel auf und streckt sich. © Knickmann
Die Schachblume ist auf feuchte Wiesenstandorte angewiesen und aufgrund sinkender Grundwasserstände vom Aussterben bedroht. Da sie bei zunehmender Trockenheit rasch verschwindet, ist sie ein guter Indikator für eine Änderung der Standortbedingungen. Für den Erhalt der Art setzt sich der Botanische Garten der Universität Wien ein.
Aussehen und Standortansprüche
Die Schachblume ist eine ausdauernde Zwiebelpflanze, die zur Blütezeit Höhen bis 30 cm erreicht. Ihre Blätter sind schmal-rinnenförmig und graugrün gefärbt. Die hängenden, glockenförmigen Blüten sind bräunlich-purpurn und schachbrettartig gemustert. Es gibt auch weißlich blühende Individuen. Sind die Blüten verblüht, strecken sich die Stiele weiter und die Fruchtstände erreichen Höhen bis 40 cm. Die Art kommt nur im Flachland und hier in Auwäldern und auf Feuchtwiesen vor, da sie auf hohe Grundwasserstände angewiesen ist.
Verbreitung
Über die natürliche Verbreitung der Schachblume gibt es keine einheitliche Einschätzung. Da sie mit ihren besonderen Blüten hohen Zierwert hat, ist sie eine beliebte Gartenpflanze und aus Gärten oft verwildert. Die Unterscheidung zwischen natürlichen und verwilderten Vorkommen ist in solchen Fällen oft strittig. In Österreich hält man sie für eine Art mit ursprünglich submediterraner Verbreitung, somit sind die Vorkommen im Südburgenland und in der Oststeiermark die nördlichsten Vorkommen ihres natürlichen Areals und damit besonders schutzwürdig.
Gefährdung und Schutz
Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als vom Aussterben bedroht ("Critically Endangered") geführt, da sie sehr selten ist, ein leichter Rückgang des Bestands zu beobachten ist und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht. Die primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust durch sinkende Grundwasserstände. Um die letzten Bestände zu sichern, werden Samen zur Anzucht von Jungpflanzen gesammelt und als Reserve eingelagert.
Besonderheiten
Die Vermehrung von Schachblumen durch Samen ist eine langwierige Angelegenheit. Nach der Aussaat erfolgt die Keimung oft erst im Folgejahr. Bis aus den Samen blühfähige Pflanzen entstehen, vergehen oft 4 bis 5 Jahre. Eine Verwandte der Schachblume ist die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis), deren Verbreitungsgebiet von Kleinasien bis in den Himalaja reicht.