Geflecktes Ferkelkraut

Hypochaeris maculata – Asteraceae

Hypochaeris maculata – Das Laub ist meist gefleckt, die Stängel sind behaart. © Knickmann

Hypochaeris maculata – Der Blütenkorb besteht nur aus Zungenblüten. © Knickmann

Das Gefleckte Ferkelkraut ist in Österreich noch nicht allzu selten. Die Bestände sind in den letzten Jahren aber derart rückläufig, dass die Art als stark gefährdet eingestuft wird. Der Botanische Garten der Universität Wien sammelt als Erhaltungsmaßnahme Samen zur Vermehrung und Wiederansiedelung.

Aussehen und Standortansprüche

Das Gefleckte Ferkelkraut ist eine mehrjährige Staude, die 30 bis 100 cm hoch werden kann. Charakteristisch sind die flach am Boden aufliegenden Grundblätter, die meist auffallend rotbraun gefleckt sind. Der Stängel trägt nur ein bis drei Laubblätter und ist auf ganzer Länge behaart. Pro Stängel werden zwei bis drei (maximal fünf) Blütenkörbe gebildet. Ferkelkräuter bilden nur Zungenblüten aus. Beim Gefleckten Ferkelkraut erscheinen die leuchtend gelben Zungenblüten von Mai bis August, manchmal bis in den Oktober hinein. Die Art kommt vom Flachland bis in die montane Stufe auf Trocken- und Halbtrockenrasen sowie in trockenen Wäldern (vor allem in Föhrenwäldern) vor.

Verbreitung

Das Gefleckte Ferkelkraut ist eine eurasische Art. Seine Verbreitung reicht von West-Europa über Sibirien bis ins westliche China. In Österreich kommt es in allen Bundesländern vor.

Gefährdung und Schutz

Das Gefleckte Ferkelkraut wird in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet ("Endangered") eingestuft. Zwar gibt es noch zerstreute Vorkommen, die Art ist aber massiv im Rückgang begriffen und es gibt ein deutliches Risiko, dass diese Tendenz anhält. Im nördlichen Alpenvorland ist das Gefleckte Ferkelkraut bereits ausgestorben. Das Gefleckte Ferkelkraut leidet unter zu starkem Nährstoffeintrag. Problematisch sind auch die Verbrachung und Verbuschung der Wuchsorte. Die Populationen sind in der Regel relativ klein und voneinander isoliert, sodass eine ausreichende Verjüngung der Bestände immer weniger gegeben ist. Um die Bestände zu sichern und zu stützen, werden Samen zur Anzucht von Jungpflanzen gesammelt und als Reserve eingelagert.

Besonderheiten

Zum Teil stellte sich die Gewinnung von Samenmaterial im Rahmen der Sammelaktivitäten als schwierig dar. Auf manchen Fundorten waren die Blütenköpfe an allen Pflanzen abgefressen. Solche Verluste sind bei ohnehin stark zurückgehenden Individuenzahlen kritisch, eine natürliche Verjüngung der Bestände ist unter diesen Umständen nicht möglich.