Sand-Schwertlilie
Iris humilis subsp. arenaria – Iridaceae
Iris humilis supsp. arenaria – Die Sand-Schwertlilie blüht nur nach reichlich Frühjahrsregen üppig. © Knickmann
Iris humilis supsp. arenaria – Die Keimung fand überraschenderweise schon im Sommer statt. © BGUW_R. Hromniak
Die Sand-Schwertlilie ist eine Art der pannonischen Trockenrasen und in Österreich stark gefährdet. Der Botanische Garten der Universität Wien setzt sich für den Erhalt der Art ein. In Kultur konnten neue Erkenntnisse zur Samenbildung und Keimung gewonnen werden.
Aussehen und Standortansprüche
Die Sand-Schwertlilie ist eine mehrjährige Staude, die nicht höher als 20 cm wird. Ihre Laubblätter sind 2 bis 8 mm breit. Der Blütenstand ist unverzweigt und trägt ein bis zwei gelbe Blüten. Die Blütenblätter sind am Grund bärtig und bräunlich gestreift. Die Blütezeit ist April. Die Art wächst auf steinigen und sandigen Silikat-Trockenrasen im Tiefland.
Verbreitung
Die Sand-Schwertlilie ist eine Art mit pannonischer Verbreitung. In Österreich kommt sie nur in Niederösterreich und hier ausschließlich im Weinviertel vor. Außerhalb Österreichs findet man sie in Mähren und der Slowakei sowie von Ungarn bis in die Ukraine.
Gefährdung und Schutz
Die Art ist in der der Flora-Fauna-Richtlinie gelistet. In der Roten Liste Österreichs wird sie als stark gefährdet ("Endangered") geführt, da sie sehr selten ist. Die Bestandszahlen sind leicht rückläufig und es besteht das Risiko, dass sich diese Tendenz fortsetzt. Gefährdungsursachen sind ihre Seltenheit und der Verlust ihres Lebensraums. Die Sand-Schwertlilie ist nicht konkurrenzstark. Viele Wuchsorte sind durch Invasion gebietsfremder Arten, Verbuschung und Eutrophierung gefährdet. Im Naturschutzgebiet Fehhaube-Kogelsteine ist diesbezüglich insbesondere die invasive Robinie problematisch. Die Blütenbildung der Sand-Schwertlilie ist von ausreichenden Niederschlägen im Frühjahr abhängig. Bleiben diese aus, ist die Blütenbildung und damit die Samenproduktion stark reduziert. Um die Bestände – zusätzlich Schutzmaßnahmen vom Land Niederösterreich – weiter zu sichern, werden Samen zur Anzucht von Jungpflanzen gesammelt und als Reserve eingelagert.
Besonderheiten
Im Rahmen des Artenschutzprojektes wurden die Samen von 92 Kapseln gezählt: Durchschnittlich gab es ca. 20 keimfähige Samen pro Kapsel (2.000 insgesamt). In der Kultur haben viele dieser Samen relativ schnell im Sommer gekeimt – entgegen den Angaben in der Literatur, die besagen, dass Iris-Samen erst nach einer Kälteperiode keimen.