Sibirische Schwertlilie

Iris sibirica – Iridaceae

Iris sibirica – Wiese im strahlenden Blauviolett der Sibirischen Schwertlilie. © Knickmann

Iris sibirica – Die Blüten der Sibirischen Schwertlilie mit ihren charakteristisch violett-blauen Adern. © Nowotny

Die Sibirische Schwertlilie wächst auf Nass- und Sumpfwiesen, die zunehmend aus der Landschaft verschwinden. Die Art wird im Botanischen Garten des Landesmuseums Kärnten und in den Botanischen Gärten der Universitäten Salzburg und Wien vermehrt.

Aussehen und Standortansprüche

Die Sibirische Schwertlilie ist eine mehrjährige Staude, die bis zu 80 cm hoch werden kann. Die äußeren Blütenblätter sind weißlich mit violett-blauen Adern. Zur Hauptblütezeit im Juni erscheinen Wiesen mit Sibirischer Schwertlilie in einem strahlenden Blauviolett. Im nicht-blühenden Zustand wirkt die Art mit ihren nur 2-6 mm breiten Blättern wie ein Gras.

Verbreitung

Die Sibirische Schwertlilie ist von Mitteleuropa bis in die Mongolei verbreitet. In Österreich kommt sie in allen Bundesländern vor.

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als gefährdet ("Threatened") eingestuft, da sie nur zerstreut verbreitet ist, ein massiver Rückgang des Bestands zu beobachten ist und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht. Innerhalb Österreichs bestehen regional unterschiedliche Einstufungen der Gefährdung, im Pannonikum gilt die Sibirische Schwertlilie zum Beispiel als stark gefährdet.

Die primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust durch Drainage und Düngung von Feuchtlebensräumen in Kombination mit der zunehmenden Konkurrenz durch invasive Pflanzenarten. Botanische Gärten können durch Ex-situ-Kulturen zum Erhalt der Art beitragen und durch Wiederauspflanzung das Überleben der Populationen vor Ort unterstützen.

Besonderheiten

Die Sibirische Schwertlilie ist eine der vielen seltenen und attraktiven Blütenpflanzen der Pfeifengraswiesen, die früher als Streuwiesen genutzt wurden und die inzwischen fast gänzlich aus unseren Landschaften verschwunden sind. Diese wenig rentablen, da schwierig zu bewirtschaftenden Standorte sind größtenteils verlorengegangen und mit ihnen die Artenvielfalt dieser ehemals bunten Wiesen. Die Sibirische Schwertlilie findet auch in der Gartenkultur Verwendung. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Höhe und Blütenfarbe unterscheiden. Kultiviert werden oft auch Hybriden mit Iris sanguinea.