Sibirischer Goldkolben

Ligularia sibirica – Asteraceae

Ligularia sibirica – Die Früchte werden durch den Wind verbreitet. © Knickmann

Ligularia sibirica – Die Blüten des Sibirische Goldkolbens ziehen viele Insekten an. © Knickmann

Der Sibirische Goldkolben ist in Österreich vom Aussterben bedroht. Er hat hier nur ein einziges kleines Vorkommen, weit abgeschlagen von weiteren isolierten Standorten in Mitteleuropa. Zur Vermehrung und Wiederansiedelung werden vom Botanischen Garten der Universität Wien Samen gesammelt.

Aussehen und Standortansprüche

Der Sibirische Goldkolben ist eine mehrjährige Staude, die bis zu 220 cm hoch werden kann! Die Grundblätter sind relativ groß, rundlich bis eiförmig und ähneln den Blättern der Sumpfdotterblume, die an ähnlichen Standorten vorkommt. Auf den langen Stängeln finden sich 20 bis 40 Blütenkörbe mit kleinen gelben Einzelblüten. Die Blütezeit ist Juli und August. Die Art kommt auf Niedermoor-Standorten in der unteren montanen Stufe vor.

Verbreitung

Der Sibirische Goldkolben ist von Europa bis Asien verbreitet. Vorkommen außerhalb Österreichs gibt es in Ost-Europa, aber auch in Frankreich. Die europäischen Vorkommen zeigen kein geschlossenes Verbreitungsgebiet. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Ost-Asien.

Gefährdung und Schutz

Der Sibirische Goldkolben ist eine Art der Flora-Fauna-Richtlinie. In der Roten Liste Österreichs wird er als vom Aussterben bedroht ("Critically Endangered") gelistet. Primäre Gefährdungsursache ist die Seltenheit dieser Art mit nur einem einzigen Vorkommen in Niederösterreich. Zwar ist ein Rückgang der Bestandszahlen am Fundort derzeit nicht erkennbar, es gibt aber massive Risikofaktoren für einen zukünftigen Rückgang. Unter anderem wird der Sibirische Goldkolben durch Aufgabe der ehemaligen Streuwiesen-Nutzung zunehmend von Schilf bedrängt, dazu kommt in den letzten Jahren Trockenstress durch abnehmende Niederschläge. Um den einzigen Bestand des Sibirischen Goldkolben Österreichs zu sichern, werden Samen zur Anzucht von Jungpflanzen gesammelt und als Reserve eingelagert.

Besonderheiten

Der Ursprung des isolierten Vorkommens des Sibirischen Goldkolbens in den niederösterreichischen Voralpen ist Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Sein floristischer Status – ob einheimisch oder nicht – ist letztlich nicht geklärt. Dennoch gilt der Erhalt der einzigen Population in Österreich als vorrangiges Naturschutzziel. Eine Stärkung der Population am Standort durch die Ausbringung zusätzlicher – am Botanischen Garten vermehrter – Individuen soll einem Aussterben dieser Art in Österreich entgegenwirken.