Ausdauernder Lein

Linum perenne – Linaceae

Linum perenne – Der Ausdauernde Lein wächst in magerem, schottrigem Substrat. © Knickmann

Linum perenne – Die Blüten des ausdauernden Leins sind himmelblau.© Mrkvicka

Der Ausdauernde Lein ist längst nicht so ausdauernd, wie sein Name vermuten lässt. Bei ungünstigen Standortverhältnissen ist die Art relativ kurzlebig. In Österreich kommt sie nur noch in Niederösterreich vor. Der Botanische Garten der Universität Wien setzt sich für ihren Erhalt ein.

Aussehen und Standortansprüche

Der Ausdauernde Lein ist eine mehrjährige Staude, die zwischen 30 und 50 cm, manchmal bis 70 cm hoch wird. Die linealischen Laubblätter sind wechselständig angeordnet und 0,5 bis 3 mm breit. Ein Stängel trägt meist mehr als zehn Blüten, diese sind blau bis lilablau und erreichen einen Durchmesser von bis zu 4 cm. Ein wichtiger Unterschied gegenüber dem ähnlichen Alpen-Lein sind die 9 bis 12 mm breiten Kronblätter. Beim Alpen-Lein, der jedoch an ganz anderen Standorten vorkommt, sind sie schmaler (5 bis 8 mm). Ein Unterschied gegenüber dem viel häufigeren Österreich-Lein sind die aufrecht-abstehenden Fruchtstiele beim Ausdauernden Lein. Beim Österreich-Lein sind diese abwärts gekrümmt. Der Ausdauernde Lein wächst auf trockenen, sommerwarmen Magerwiesen und in Föhrenwäldern.

Verbreitung

Der Ausdauernde Lein kommt vom östlichen Zentral-Europa bis nach Sibirien und China vor. In Österreich gibt es ihn nur mehr in Niederösterreich. Ehemalige Vorkommen in Oberösterreich sind erloschen.

Gefährdung und Schutz

In der Roten Liste Österreichs gilt der Ausdauernde Lein als vom Aussterben bedroht ("Critically Endangered"), da die Art sehr selten ist. Primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust. Es gibt nur mehr wenige Restvorkommen in schütteren Trockenwiesen der Donauauen westlich von Wien und die Anzahl der Fundorte nimmt stark ab. Um die letzten Bestände zu sichern, werden Samen gesammelt und als Reserve eingelagert bzw. zur Anzucht von Jungpflanzen verwendet.

Besonderheiten

Der Ausdauernde Lein taucht sporadisch immer wieder hier und dort auf, da in bunten Blumenmischungen oft Samen dieser attraktiven Lein-Art enthalten sind. Zuletzt ist die Art zum Beispiel an einem Straßenrand im Wiener Becken gesichtet worden – war dann aber auch schnell wieder verschwunden. Solche Vorkommen sind umso kurzlebiger, je weniger der Standort passt, insbesondere auf zu nährstoffreichen Böden. Alle Lein-Arten sind – basierend auf Kulturerfahrungen – kurzlebig und vergreisen schnell. Nur bei erfolgreicher Naturverjüngung am Standort kann sich eine Population langfristig selbst erhalten.