Klebriger Lein
Linum viscosum – Linaceae
Linum viscosum – Der Klebrige Lein mit seinen großen rosaroten Blüten mit auffallend dunkler Aderung. © Nowotny
Linum viscosum – Die Samenstände einer Pflanze können bis zu 500 Samen produzieren. © Socher
Von den neun in Österreich vorkommenden Lein-Arten besitzt nur der Klebrige Lein leuchtend rosa Blüten, die schon aus der Ferne gut zu erkennen sind. Der Botanische Garten der Universität Salzburg setzt sich für den Erhalt dieser Art ein.
Aussehen und Standortansprüche
Der Klebrige Lein ist eine krautige, mehrjährige Art, die zwischen 30 und 50 cm hoch wächst. Die ältesten gefunden Exemplare der Art waren 9 Jahre alt. Der Stängel ist mit abstehenden Drüsenhaaren versehen, die den Stängel klebrig erscheinen lassen. Die mit 3,5 bis 5 cm Durchmesser vergleichweise großen rosaroten Blüten besitzen eine dunkle Aderung und erscheinen von Mai bis Juli. Die Art wächst auf frischen bis mäßig trockenen, kalkreichen Böden, bevorzugt offene Standorte und ist auf Kalkmagerrasen zu finden.
Verbreitung
Der Klebrige Lein kommt von Nordspanien bis Slowenien vor, nördlich der Alpen reichen seine Vorkommen vom bayerischen Alpenvorland bis südlich der Donau. In Österreich gibt es Vorkommen in Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und Tirol, in der Schweiz fehlt die Art gänzlich.
Gefährdung und Schutz
Der Klebrige Lein ist eine durch Lebensraumverlust und ungünstige Standortbedingungen bedrohte Art, welche in der Roten Liste Österreichs als gefährdet ("Vulnerable") eingestuft wird und in den westlichen Teilen der Nordalpen als stark gefährdet ("Endangered") gilt. Die ursprünglichen Vorkommen des Klebrigen Leins sind vielerorts verschwunden, da er infolge der Aufgabe der Mahd und einsetzender Verbrachung von konkurrierender Vegetation verdrängt oder durch aufkommende Gehölze verschattet wird. Die Art reagiert sehr empfindlich auf Beweidung, eine späte Mahd wäre optimal, doch eine entsprechende Bewirtschaftung ist oft nicht gegeben.
Besonderheiten
In den leuchtend rosa Blüten entwickeln sich bis zu zehn glatte, hellbraune Samen, die erst spät im Jahr reifen. Pro Pflanze können bis zu 500 Samen geerntet werden. Besonders auffällig ist die Vielfalt der Laubblätter: Von zarten hellgrünen bis hin zu derben wachsartigen dunkelgrünen Laubblättern finden sich viele Formen.