Schwarze Wiesen-Küchenschelle

Pulsatilla pratensis subsp. nigricans – Ranunculaceae

Pulsatilla pratensis subsp. nigricans – Die Blüten haben eine außergewöhnliche Färbung und sind stark behaart. © Knickmann

Pulsatilla pratensis subsp. nigricans – Zur Fruchtreife ähneln die Griffel einem Federschweif. © Knickmann

Die Schwarze Wiesen-Küchenschelle ist nur noch im Osten Österreichs häufiger anzutreffen. In Oberösterreich ist sie schon ausgestorben, weiter westlich fehlt sie ganz. Der Botanische Garten der Universität Wien setzt sich für den Erhalt der Art ein.

Aussehen und Standortansprüche

Die Schwarze Wiesen-Küchenschelle ist eine krautig wachsende Art, die zur Blütezeit 20 bis 40 cm, fruchtend bis 50 cm hoch werden kann. Die grundständigen Blätter sind mehrfach zerschlitzt, die Stängelblätter sind hochblattartig. Ihre glockigen, auf der Außenseite lang behaarten Blüten sind bereits beim Aufblühen nickend und von eigentümlicher, schwarzvioletter Farbe. Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Die Griffel sind zur Fruchtreife stark verlängert, meist zottig behaart und ähneln einem Federschweif. Die Schwarze Wiesen-Küchenschelle kommt auf kalkhaltigen Böden vor und ist wie alle Küchenschellen-Arten schwach giftig.

Verbreitung

Die Schwarze Wiesen-Küchenschelle ist eine Unterart der Wiesen-Küchenschelle mit zentral-, vor allem aber osteuropäischer Verbreitung. Sie kommt von Nordeuropa über den Osten Deutschlands bis nach Rumänien vor. In Österreich hat sie ihren Verbreitungs-Schwerpunkt auf Halbtrockenrasen und Wiesensteppen im Osten des Landes, dort wächst sie vom Flachland bis in die submontane Stufe.

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet ("Endangered") geführt, da sie nur zerstreut vorkommt, ein massiver Rückgang der Bestände zu verzeichnen ist und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht.
Küchenschellen haben kräftige unterirdische Sprosse, aus denen sie nach Störungen gut regenerieren. Sie können sehr alt werden, sind also an und für sich zäh. Gefährdet sind sie jedoch durch Überdüngung, was vor allem bei kleinflächigen Vorkommen problematisch ist. Die Verbuschung infolge von Bewirtschaftungsaufgabe und Verbauung von Standorten sind weitere Gefährdungsursachen. Die beste Schutzmaßnahme ist die Beibehaltung traditioneller Bewirtschaftung, insbesondere eine Beweidung durch Schafe.

Besonderheiten

Die Schwarze Wiesen-Küchenschelle und die Große Küchenschelle, die im Osten Österreichs oft benachbart auf den gleichen Flächen vorkommen, sind zur Blütezeit allein schon an ihrer unterschiedlichen Blütenfarbe gut unterscheidbar. Zudem blüht die Schwarze Wiesen-Küchenschelle etwas später als die Große Küchenschelle. Zur Fruchtzeit wird es jedoch schwierig, dann ist eine Unterscheidung kaum mehr möglich. Für das Projekt wurden die Pflanzen auf der gleichen Fläche während der Blütezeit markiert, um die beiden Arten bei der Beerntung der Früchte noch unterscheiden zu können.

Samen sollten nach der Ernte sofort angebaut werden, dann erfolgt die Keimung in der Regel schnell.