Sarnthein-Goldhahnenfuß
Ranunculus sarntheinianus – Ranunculaceae
Ranunculus sarntheinianus – Schmale Stängelblätter und die typische Gelbfärbung der Goldhahnenfüße. © Pagitz
Ranunculus sarntheinianus – Junge Blätter des Sarnthein-Goldhahnenfußes. © Botanischer Garten IBK
Der Sarnthein-Goldhahnenfuß wurde erst 2020 von Franz Dunkel als eigenständige Art beschrieben. Er ist akut vom Aussterben bedroht, da es nur zwei kleine Teilpopulationen in Nordtirol gibt. Der Botanische Garten der Universität Innsbruck kümmert sich um die Nachzucht dieser bedrohten Art.
Aussehen und Standortansprüche
Der Sarnthein-Goldhahnenfuß ist eine mehrjährige Staude, die bis zu 50 cm hoch werden kann. Sie zeigt die typische Blattfolge der Goldhahnenfüße mit stark unterschiedlich aussehenden Grundblättern und Stängelblättern. Die gelben Blüten weisen meist ungleich große Kronblätter auf. Die Frucht- und Samenbildung erfolgt ungeschlechtlich durch Selbstbefruchtung (Apomixis). Hauptblütezeit ist im Mai. Die Art kommt in Feucht- bis Nasswiesen sowie in Niedermooren vor.
Verbreitung
Der Sarnthein-Goldhahnenfuß ist ein Nordtiroler Endemit, mit einem sehr begrenzten Areal im Nordtiroler Oberland im Westen von Innsbruck. Die ehemalige Verbreitung reichte von Zirl bis Flaurling. Heute gibt es nur mehr ein Restvorkommen bei Flaurling und eines bei Seefeld.
Gefährdung und Schutz
Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als vom Aussterben bedroht ("Critically Endangered") geführt, ebenso in der Roten Liste und Checkliste der Farn- und Blütenpflanzen Nord- und Osttirols. Sie ist sehr selten, weist einen starken Rückgang auf und ist akut vom arealweiten Aussterben bedroht. Botanische Gärten können durch Ex-situ-Kulturen zum Erhalt der Art beitragen und durch Wiederauspflanzung das Überleben der Populationen vor Ort unterstützen.
Besonderheiten
Der Sarnthein-Goldhahnenfuß gehört zur sehr komplexen Gruppe der Gold-Hahnenfüße (Ranunculus auricomus-Aggregat). Die Benennung erfolgte nach Ludwig Graf von Sarnthein, einem der beiden Autoren des historischen Standardwerkes zur Tiroler Flora ("Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthumes Lichtenstein").