Knöllchen-Steinbrech

Saxifraga granulata – Saxifragaceae

Saxifraga granulata – In den Achseln der Grundblätter stehen Brutknollen. © Mrkvicka

Saxifraga granulata – Die mehrblütigen Blühtriebe sind ästig verzweigt. © Mrkvicka

Der Knöllchen-Steinbrech ist österreichweit eine gefährdete Art. Er wächst auf Wiesen und ist wenig konkurrenzstark. Zu seiner Vermehrung und Wiederansiedelung werden vom Botanischen Garten der Universität Wien Samen gesammelt.

Aussehen und Standortansprüche

Der Knöllchen-Steinbrech ist mit einer Höhe von bis zu 50 cm eine der hochwüchsigen heimischen Steinbrech-Arten. Er bildet eine grundständige Rosette. In den Achseln dieser Grundblätter stehen Brutknospen (wovon sich der deutsche Name ableitet). Die behaarten Laubblätter an den meist ästig verzweigten, jeweils mehrblütigen Blühtrieben stehen wechselständig. Die Blüten sind weiß und erscheinen von Mai bis Juni. Bei trockener Witterung vertrocknen die Pflanzen bald nach der Blüte und ziehen dann ein. Die Art kommt auf trockenen bis frischen sandigen Wiesen vom Flachland bis in die montane Stufe vor.

Verbreitung

Der Knöllchen-Steinbrech kommt in fast ganz Europa und in Marokko vor, sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in West- und Mitteleuropa. In Österreich fehlt er in Tirol und Vorarlberg. In Kärnten ist er ausgestorben.

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als gefährdet ("Vulnerable") geführt. Sie kommt zwar noch zerstreut vor, die Bestandsentwicklung ist aber stark rückläufig und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht. Gefährdungsursache ist der generelle Rückgang von nährstoffarmen Grünland- und Wiesenflächen zugunsten von Ackerland und Intensivgrünland. Zur Stützung der Bestände werden Samen gesammelt und als Reserve eingelagert beziehungsweise zur Anzucht von Jungpflanzen eingesetzt.

Besonderheiten

Die Zeitspanne, in der Samen vom Knöllchen-Steinbrech gesammelt werden können, ist oft kurz. Wenn die Früchte gut ausgereift sind, sind die Pflanzen oft schon sehr vertrocknet und im Gelände schwierig auszumachen. Steinbrech-Samen sind generell staubfein. Entsprechend winzig sind auch die Keimlinge. So wird die gärtnerische Kultur zur Herausforderung, vor allem dann, wenn Samenzahlen und -gewicht sowie Keimlingszahlen ermittelt werden sollen.