Kegel-Leimkraut
Silene conica – Caryophyllaceae
Silene conica – Ein Kegel-Leimkraut-Bestand im lückigen Sandrasen. © Knickmann
Silene conica – Die kegelförmigen Kelche haben 30 Nerven. © Knickmann
Das Kegel-Leimkraut ist in seiner Verbreitung auf besondere Standorte wie Sandrasen und Dünen beschränkt, die im Zuge der Landschaftsumformung durch den Menschen nahezu verschwunden sind. Für ihren Erhalt werden vom Botanischen Garten der Universität Wien Samen zur Vermehrung und Wiederansiedelung gesammelt.
Aussehen und Standortansprüche
Das Kegel-Leimkraut ist eine einjährige, krautige Pflanze mit aufrechtem, wenig verzweigtem Stängel und einer Wuchshöhe von 15 bis 30 cm. Die dunkelrosa bis purpurn gefärbten Blüten erscheinen einzeln oder zu wenigen an der Spitze der Sprosse. Sie besitzen aufgeblähte, kegelförmige Kelche (namensgebendes Merkmal), in denen die Fruchtkapsel verborgen ist. Die Blütezeit ist Juni bis Juli, danach vertrocknet die Pflanze und entlässt die ca. 1 mm großen Samen. Die Art kommt auf lückigen Sandrasen und Dünen vor, auf trockenen, kalkarmen, aber basenreichen Sandböden.
Verbreitung
Das Kegel-Leimkraut ist in der submediterranen und warm-gemäßigten Zone Europas inklusive dem europäischen Steppengürtel bis Westsibirien verbreitet. In Österreich kommt es ausschließlich im Osten vor und ist hier auf zwei kleine Gebiete beschränkt (Marchfeld, Seewinkel).
Gefährdung und Schutz
Die Art wird in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet ("Endangered") geführt, da sie selten ist, ein starker Rückgang des Bestands zu beobachten ist und das Risiko eines weiteren Rückgangs besteht. Primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust, da die Sonderstandorte wie Binnendünen verbuschen oder in landwirtschaftliche Nutzung überführt werden (Umbruch, Düngung). Auch in Schutzgebieten führt das Ausbleiben natürlicher Dynamik in Kombination mit zusätzlichen Nährstoffeinträgen dazu, dass das Kegel-Leimkraut auskonkurriert wird oder sich nicht effektiv vermehren kann. Der Botanische Garten der Universität Wien sammelt Samen des Kegel-Leimkrauts an Wildstandorten, die zur Vermehrung und Wiederansiedelung der Art verwendet werden.
Besonderheiten
Ein typischer Wuchsort des Kegel-Leimkrautes ist der Seedamm am Neusiedler See. Diese manchmal kaum wahrnehmbare "Anhöhe" besteht aus sandigem Material, das von den vorherrschenden Westwinden auf der Ostseite des Sees geformt wurde.