Trauben-Gamander
Teucrium botrys – Lamiaceae
Teucrium botrys – Die sehr seltene Art braucht steinige und nährstoffarme Böden. © Pagitz
Teucrium botrys – Gut erkennbar die fiederartig zerschlitzten Blätter. © Knickmann
Der Trauben-Gamander wächst auf offenen Standorten wie Kiesgruben, Weinbergen, Trockenrasen oder mageren steinigen Äcker und Schuttfluren. Früher als Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden und als harntreibendes Mittel genutzt, hat der Trauben-Gamander heute keine medizinische Bedeutung mehr. Der Botanische Garten der Universität Innsbruck kümmert sich um die Nachzucht dieser bedrohten Art.
Aussehen und Standortansprüche
Der Trauben-Gamander ist eine einjährige, krautige Pflanze mit aufrechtem, wenig verzweigtem Stängel und Wuchshöhen von 10 bis 30 cm. Die Blüten mit hellem Schlund und dunkelrosa bis purpurn gefärbter Unterlippe erscheinen in den Achsen der fiederartig zerschlitzten Blätter. Die Blütezeit ist Juli bis Oktober. Die Art wächst auf kalk- und steinreichen Böden, bevorzugt auf trockenen, nährstoffarmen Äckern, in Weingärten und anderen offenen, steinigen Lebensräumen. Gelegentlich findet man sie auch an ruderalen Standorten innerhalb von Siedlungen.
Verbreitung
Der Trauben-Gamander ist vom westlichen Mittelmeergebiet bis Osteuropa (Polen, Slowakei, nach Norden bis Südschweden) verbreitet. In Österreich wächst er überwiegend im Wiener Becken und im Weinviertel. Kleine verstreute Vorkommen im Alpenvorland sind unbeständig.
Gefährdung und Schutz
Der Trauben-Gamander wird in der Roten Liste Österreichs als gefährdet ("Vulnerable"), in Tirol als vom Aussterben bedroht eingestuft. Primäre Gefährdungsursache ist der Lebensraumverlust durch Nutzungsaufgabe oder Nutzungsintensivierung (Düngung, Herbizid-Einsatz) im Acker- und Weinbau. Botanische Gärten können durch Ex-situ-Kulturen zum Erhalt der Art beitragen und durch Wiederauspflanzung das Überleben der Populationen vor Ort unterstützen.
Besonderheiten
Der Trauben Gamander ist eine attraktive Nahrungspflanze für diverse Insekten, vor allem für Wildbienen.