Silber-Rohrkolben
Typha shuttleworthii – Typhaceae
Typha shuttleworthii – Der auffällige Kolben von Typha shuttleworthii © Pagitz
Typha shuttleworthii – Der Silber-Rohrkolben wächst auf feuchten bis nassen Standorten. © Pagitz
Neben heimischen Rohrkolben-Arten sind auch exotische Arten, Kreuzungen und Sorten beliebte Zierpflanzen. Das Ausbringen solcher exotischen Formen in die Natur erschwert den Schutz heimischer und ursprünglicher Vorkommen unter anderem des Silber-Rohrkolbens, um dessen Schutz sich der Botanische Garten der Universität Innsbruck kümmert.
Aussehen und Standortansprüche
Der Silber-Rohrkolben ist eine ausdauernde Staude mit langen, bis 10 mm breiten Blättern. Die Pflanzen werden bis 150 cm hoch und bleiben damit im Schnitt etwas kleiner als der ähnliche und viel häufigere Breiblattrige Rohrkolben (Typha latifolia). Die Blütezeit ist meist Juni bis Juli. Viele unscheinbare Einzelblüten bilden zusammen den auffälligen und namensgebenden Kolben. Die Art kommt an feuchten bis nassen Standorten wie Gewässerufern, Tümpeln, Grabenrändern oder Feuchtwiesen und Niedermooren vor, gelegentlich auch in Schotteichen oder Steinbrüchen.
Verbreitung
Die Verbreitung des Silber-Rohrkolbens reicht von den Pyrenäen bis ins temperate Westasien (Nord-Kaukasus, Türkei, Iran). Aus Österreich gibt es Angaben aus allen Bundesländern, vielfach ist es aber unklar, ob die Vorkommen natürlich sind oder auf Zierpflanzen zurückgehen. In Osttirol ist die Art ausgestorben.
Gefährdung und Schutz
An natürlichen bzw. ursprünglichen Standorten zeigt die Art in vielen Teilen des Verbreitungsgebietes deutliche Rückgänge, auch in den Ostalpen. Österreichweit ist die Art auf der Vorwarnstufe der Roten Liste ("Near Threatened"), allerdings mit großen regionalen Unterschieden. So ist sie in Nordtirol gefährdet (VU) und in Kärnten stark gefährdet (EN). Letzteres gilt auch für Bayern. Die Rückgänge betreffen die ursprünglichen Vorkommen, an Sekundärstandorten breitet sich die Art dagegen stellenweise auf Ruderalflächen aus. Botanische Gärten können durch die Kultivierung im Garten zum Erhalt der Art beitragen und das Überleben der Populationen durch die Wiederansiedelung an ursprünglichen Standorten unterstützen.
Besonderheiten
In Österreich gibt es fünf Rohrkolben-Arten, vier davon sind heimisch, eine Art ist eingebürgert. Alle Arten besitzen die auffälligen und namensgebenden Kolben, die vornehmlich aus dem weiblichen Teil des Blütenstandes bestehen. Der an der Spitze des Blütenstands befindliche Abschnitt mit männlichen Blüten ist schlanker und verwittert nach dem Blühen. Die weiblichen Kolben erreichen erst zur Fruchtreife die volle Größe, dann zerfallen sie und die kleinen Nussfrüchtchen mit Haarschopf werden vom Wind davongetragen. Für den Silber-Rohrkolben sind die zur Fruchtzeit silbergrauen Kolben typisch.