Contemplace

Environmental Art im Botanischen Garten der Universität Wien

handson © Weninger

Botanischer Garten, Nadelgehölzsammlung © BGUW

Tänzer © Weninger

Selbstporträt © Weninger

Die Künstlerin Verena Weninger tritt mit der Pflanzenwelt des Botanischen Gartens in den Dialog und schafft ein vergängliches Kunstwerk. Als Material verwendet sie Pflanzenteile, die im gärtnerischen Verarbeitungsprozess übriggeblieben sind, um sie wieder zusammenzusetzen und neu zu arrangieren. Als Ergebnis dieses Prozesses entsteht eine Skulptur, die bei der Vernissage am 17. Oktober 2019 in der Nadelgehölzsammlung (Koniferetum) des Botanischen Gartens präsentiert wurde.

Die Sammlung des Botanischen Gartens der Universität Wien beherbergt rund 11.500 Pflanzenarten, die in erster Linie der Forschung und der Vermittlung von Wissenschaft dienen. Doch auch für die Kunst ist die Botanik immer wieder Inspiration – nicht zuletzt für die Umweltkunst.

Dabei vermeidet Verena Weninger in ihrer Arbeit eine gefällig romantische Überhöhung. Sie verweist auf neue Blickpunkte der Be- und Verwertung der Pflanzen in einem geschichtsträchtigen Garten, in dem das Zerteilen und Kompostieren der Pflanzen dem Blick der BesucherInnen oft entzogen ist.

Verena Weningers Skulptur wirft dabei auch ein Licht auf die wechselhafte Geschichte des Botanischen Gartens, dessen Pflanzenbestand und Gartenanlagen seit seiner Gründung im Jahr 1754 einem ständigen Wandel unterworfen sind. Für den Betrachter werden mittels der Skulptur Prozesse sichtbar, die normalerweise ungesehen bleiben. Letztendlich wirft die vergängliche Natur den Menschen auf die eigene Fragilität zurück, und führt ihn von da womöglich zu einem befreiteren Gedanken von vermeintlicher Unordnung und Wildnis.

Verena Weninger hat an der Universität für angewandte Kunst Landschaftsdesign und Ortsbezogene Kunst studiert. Eine Ausbildung als Floristin sowie Nationalparkranger gingen ihrem künstlerischen Wergegang voraus. Ihre bisherigen Arbeiten wurden unter anderem auf der #TullnArt im grenzübergreifenden Ausstellungsraum Zollamt (Stmk) sowie in Gruppen und Einzelausstellungen in Wien und Waldviertel präsentiert.
2020 findet ein Artistin Residency in der Schweiz statt. Für die Künstlerin bedeutet die jetzige Arbeit eine Rückkehr, hat sie doch schon 2012 als Studierende an einer Sammelausstellung im Garten unter der Leitung von Mario Terzic und Raoul Bukor mitgewirkt und im Jänner 2019 ihr Studium an der Angewandten erfolgreich abgeschlossen.
www.verenaweninger.at

"Contemplace"-Vernissage
Zeit: Donnerstag, 17. Oktober 2019, 16:30 (Eintritt frei)
Ort: Nadelgehölzsammlung im Botanischen Garten der Universität Wien, Rennweg 14, 1030 Wien
Mit einer Einführung durch Wolfgang Giegler.
Die vergängliche Skulptur ist in der Nadelgehölzsammlung zu sehen, solange sie der Witterung standhält.

Mit freundlicher Unterstützung des 3. Wiener Gemeindebezirks.