Abies pinsapo – Spanische Tanne
Standort im Garten: Gruppe 26
Die Spanische Tanne hat ihre ursprüngliche Heimat in Südspanien, wo sie im Mai 1837 von dem Genfer Botaniker E. Boissier entdeckt wurde. Ihre natürlichen Bestände wurden weitgehend vernichtet. Am Naturstandort gibt es u.a. noch Vorkommen im südspanischen UNESCO- Biosphärenreservat "Sierra de Grazalema" in den dort typischen Bergnadelwäldern. Auch an der gegenüberliegenden Küste von Marokko im Yebala-Gebirge kommt die Spanische Tanne vor. An Nordhängen wächst sie in Reinbeständen, in tieferen Lagen bildet sie Mischwälder mit Stein-Eiche (Quercus ilex) und Strand-Kiefer (Pinus pinaster). Die Spanische Tanne wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006 (International Union for Conservation of Nature) geführt.
Während die Nadeln unserer heimischen Tannenart, der Edel-Tanne (Abies alba) gescheitelt sind, haben die starren Nadeln der Spanischen Tanne eine charakteristische allseitswendige Anordnung um den Zweig herum. Dadurch kann sie kaum mit einer anderen Art verwechselt werden. In England hat sie auch den Beinamen "hedgehog fir", also "Igel-Tanne". Die Spanische Tanne ist allgemein anspruchslos und gedeiht auch auf trockeneren Böden. In milderen Gegenden ist sie auch in Mitteleuropa genügend winterhart. In gärtnerischer Kultur befinden sich einige Auslesen. Am bekanntesten dürfte die Sorte 'Kelleriis' sein, die sich durch eine besonders blaue Benadelung auszeichnet.
Die Toleranz gegenüber Trockenheit und Kälte erlaubt es, die Spanische Tanne in schönen Exemplaren im Botanischen Garten zu kultivieren, während die Kultur der einheimischen Edel-Tanne auf Grund des pannonischen Klimas im 3. Wiener Bezirk nicht gelingt.