Aesculus flava (Syn. A. octandra, A. lutea) – Gelbe Rosskastanie
Standort im Garten: Gruppe 18
Die Gelbe Rosskastanie oder Appalachen-Rosskastanie hat ihre Heimat im Östlichen Nord-Amerika. Sie kommt dort auf feuchten, tiefgründigen und humosen Böden, oft entlang von Flüssen, vor.
Ähnlich wie die weithin bekannte und kultivierte Weiße Rosskastanie hat die Gelbe Rosskastanie einen typischen Habitus, an dem man sie, vor allem im unbelaubten Zustand, auch schon von weitem erkennen kann: die unteren Äste hängen oft malerisch herab. Die Borke erinnert etwas an diejenige der Platane, denn sie löst sich in großen, rundlichen flachschuppigen Platten ab.
Die Blüten dieser Rosskastanien-Art sind gelb. Die Einzelblüte wird bis zu 3 cm lang. Der Blütenstand ist eine schmale, bis zu 15 cm lange aufrechte Rispe. Die Gelbe Rosskastanie blüht Ende Mai bis Anfang Juni.
Die kugeligen, glatten Früchte werden mit bis zu 7 cm relativ groß. Sie beinhalten meist zwei Nüsse, die giftig sind. Der enthaltene Giftstoff, das Aesculin, ist ein Glykosid, es ist auch in den frischen Trieben enthalten. Die Herbstfärbung der Blätter ist ein leuchtendes gelb-orange. Ausgewachsene Exemplare entwickeln sich zu bis zu 20 m hohen, schmalkronigen Bäumen.
Die Früchte wurden von den nordamerikanischen Indianern geröstet und gewässert, um das Aesculin unwirksam zu machen und sie dann zu verzehren. Das Holz ist ein begehrtes Nutzholz zur Herstellung von Papier und Prothesen.
In unseren Gärten ist die Gelbe Rosskastanie wenig bekannt. Dabei handelt es sich um einen attraktiven Baum für die Verwendung in großen Privatgärten oder im öffentlichen Grün. Die Art ist stadtklimafest. Ist der Boden nicht zu trocken, kann sie auch als Straßenbaum empfohlen werden. Die Rosskastanienminiermotte befällt diese Rosskastanien-Art nicht.
Obwohl der Standort im HBV aufgrund des eher trocken-warmen Klimas nicht ideal für Aesculus flava ist, gedeiht sie auch hier zufrieden stellend.