Aesculus parviflora – Schwärmer-Rosskastanie, Strauch-Rosskastanie
Standort im Garten: Gruppe 18
Die Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) sind mit den Seifenbaumgewächsen (Sapindaceae) nahe verwandt. In der botanischen Systematik wird diskutiert, die Rosskastaniengewächse den Seifenbaumgewächsen zuzuordnen. Betrachtet man die Familien aber noch getrennt, so beinhaltet die Familie der Rosskastaniengewächse neben der Rosskastanie selbst nur eine weitere Gattung (Billia, Verbreitung Mexiko bis Südamerika). Zur Gattung Rosskastanie (Aesculus) gehören 13 Arten. Ihren Verbreitungsschwerpunkte haben die Rosskastanien in Nordamerika, Indien und Ost-Asien, nur eine Art, nämlich die weithin bekannte und kultivierte Weiße Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) stammt ursprünglich aus Südost-Europa. Die Schwärmer-Rosskastanie kommt im südöstlichen Nordamerika wild vor. Dort wächst sie in dichten Wäldern oder an Waldrändern.
Die Schwärmer-Rosskastanie gehört zu den strauchförmig wachsenden Rosskastanienarten. Sie breitet sich über Ausläufer aus. Die Art wächst aber nie invasiv, denn ihr Ausbreitungsdrang ist eher gering. Das äußerst stattliche Exemplar im HBV ist schon mehr als 100 Jahre alt. Insgesamt können Durchmesser von bis zu 10 m erreicht werden. Selten wird sie höher als 4 m. Die Blätter erinnern an diejenigen der Weißen Rosskastanie, sie sind aus 5-7 Einzelblättchen zusammengesetzt und werden bis zu 20 cm lang. Im Herbst verfärben sie sich gelb.
Die Blüten dieses Strauches erscheinen erst im Juli-August, also sehr viel später als diejenigen der Weißen Rosskastanie, die schon im Mai blüht. Bei der Schwärmer-Rosskastanie ist der Blütenstand, eine Rispe, auffallend lang und schlank. Er trägt oft mehr als 100 relativ zarte Einzelblüten. Zur Blütezeit verströmt der Strauch abends einen maiglöckchenartigen Duft, wodurch Nachtschmetterlinge zur Bestäubung angelockt werden. Daher hat die Art auch ihren deutschen Namen. Früchte bildet Aesculus parviflora nur selten aus, sie sind verkehrt-eiförmig, 2-3 cm lang, bräunlich und etwas warzig.
Die Schwärmer-Rosskastanie ist vollkommen frosthart und stadtklimafest. Sie bevorzugt leicht saure Böden und wächst sowohl an sonnigen als auch an schattigen Standorten. Durch ihre späte Blüte ist sie für die Garten- und Parkgestaltung besonders interessant. Am wirkungsvollsten ist sie bei freiem Stand.
Die Schwärmer-Rosskastanie wird von der Rosskastanienminiermotte nicht befallen.
Infoblätter zu dieser Pflanze
- Aesculus parviflora - Schwärmer-Rosskastanie