Araceae

Amorphophallus mossambicensis – Staubblätter © Bröderbauer

Amorphophallus taurostigma – aufgeschnittener Blütenstand © Bröderbauer

Colletogyne perrieri © Bröderbauer

Typhonium trilobatum – Blütenstand © Bröderbauer

Amorphophallus titanum – Blütenstand am 24. 5. 2022 mit 165 cm Höhe © BGUW_R. Hromniak

Die Aronstabgewächse (Araceae) sind eine weltweit verbreitete Familie von etwa 130 Gattungen mit über 6.000 Arten. Die höchsten Artenzahlen finden sich in den Tropen, einige Vertreter gibt es auch in Mitteleuropa.

Die meisten Arten zeichnen sich durch interessante Inhaltsstoffe aus, die je nach Art eine schwache bis sehr starke Giftigkeit bedingen. Zusätzlich bilden viele Arten außerdem große Mengen an Rhaphiden (winzige Kristallnadeln im Gewebe), die die Mundschleim­häute der Fraßfeinde perforieren und die Wirksamkeit dieser Gifte nochmals deutlich erhöhen.

Große Vielfalt

Araceen zeichnen sich durch eine immense Formenfülle aus und besiedeln unterschiedlichste Lebensräume – von Nebelwäldern bis Wüsten, von Baumkronen bis Gewässern. Neben den großen Unterschieden in den Blütenständen gibt es auch eine große Variationsbreite der Pflanzengestalt und der Blattformen. So gehören zu dieser Familie die winzigen Wasserlinsen ebenso wie die gigantische Titanenwurz mit Blättern von über fünf Metern Durchmesser, große Urwaldlianen und knollenbildende Formen aus Trockengebieten.

Bedeutung für den Menschen

Araceen sind bedeutende Nutz- und Zierpflanzen. Etliche Arten werden wegen ihrer Knollen kultiviert und in einigen tropischen Gegenden sind sie die wichtigste Stärkequelle. Aufgrund ihrer Giftigkeit ist die Zubereitung allerdings oft­mals relativ aufwendig.
Einige Gattungen sind beliebte Schnittblumen, die exotisch anmutenden Blütenstände fallen durch ihre Größe und Form besonders ins Auge. Herausragende Bedeutung haben hierbei Flamingoblume (Anthurium) und Calla (Zantedeschia).
Auch als Zimmerpflanzen sind Araceen omnipräsent, neben ästhetischen Aspekten spielt hierbei vor allem ihre Genügsamkeit eine wichtige Rolle. So schmücken oftmals Efeutute (Epipremnum), Fensterblatt (Monstera) und Ein­blatt (Spathiphyllum) dunkle Ecken, wo sonst kaum eine andere Pflanze überleben würde.

Früher und heute

Der Wiener Hofgartendirektor Heinrich Wilhelm Schott (1794-1865) war der erste Botaniker, der sich umfassend mit der Familie der Aronstabgewächse beschäftigte. Seine Arbeiten bilden die Grundlage für unser Verständnis dieser faszinierenden Pflanzen.
Auch heute noch gibt es im Botanischen Garten der Uni­versität Wien und in den Bundesgärten Schönbrunn umfangreiche Araceen-Sammlungen von internationaler Bedeutung. Und noch immer erforschen Wiener WissenschafterInnen am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien die verwandtschaftlichen Beziehungen und die Blütenbiologie der Aronstabgewächse.

Infoblätter zu diesen Pflanzen