Araceae
Die Aronstabgewächse (Araceae) sind eine weltweit verbreitete Familie von etwa 130 Gattungen mit über 6.000 Arten. Die höchsten Artenzahlen finden sich in den Tropen, einige Vertreter gibt es auch in Mitteleuropa.
Die meisten Arten zeichnen sich durch interessante Inhaltsstoffe aus, die je nach Art eine schwache bis sehr starke Giftigkeit bedingen. Zusätzlich bilden viele Arten außerdem große Mengen an Rhaphiden (winzige Kristallnadeln im Gewebe), die die Mundschleimhäute der Fraßfeinde perforieren und die Wirksamkeit dieser Gifte nochmals deutlich erhöhen.
Große Vielfalt
Araceen zeichnen sich durch eine immense Formenfülle aus und besiedeln unterschiedlichste Lebensräume – von Nebelwäldern bis Wüsten, von Baumkronen bis Gewässern. Neben den großen Unterschieden in den Blütenständen gibt es auch eine große Variationsbreite der Pflanzengestalt und der Blattformen. So gehören zu dieser Familie die winzigen Wasserlinsen ebenso wie die gigantische Titanenwurz mit Blättern von über fünf Metern Durchmesser, große Urwaldlianen und knollenbildende Formen aus Trockengebieten.
Bedeutung für den Menschen
Araceen sind bedeutende Nutz- und Zierpflanzen. Etliche Arten werden wegen ihrer Knollen kultiviert und in einigen tropischen Gegenden sind sie die wichtigste Stärkequelle. Aufgrund ihrer Giftigkeit ist die Zubereitung allerdings oftmals relativ aufwendig.
Einige Gattungen sind beliebte Schnittblumen, die exotisch anmutenden Blütenstände fallen durch ihre Größe und Form besonders ins Auge. Herausragende Bedeutung haben hierbei Flamingoblume (Anthurium) und Calla (Zantedeschia).
Auch als Zimmerpflanzen sind Araceen omnipräsent, neben ästhetischen Aspekten spielt hierbei vor allem ihre Genügsamkeit eine wichtige Rolle. So schmücken oftmals Efeutute (Epipremnum), Fensterblatt (Monstera) und Einblatt (Spathiphyllum) dunkle Ecken, wo sonst kaum eine andere Pflanze überleben würde.
Früher und heute
Der Wiener Hofgartendirektor Heinrich Wilhelm Schott (1794-1865) war der erste Botaniker, der sich umfassend mit der Familie der Aronstabgewächse beschäftigte. Seine Arbeiten bilden die Grundlage für unser Verständnis dieser faszinierenden Pflanzen.
Auch heute noch gibt es im Botanischen Garten der Universität Wien und in den Bundesgärten Schönbrunn umfangreiche Araceen-Sammlungen von internationaler Bedeutung. Und noch immer erforschen Wiener WissenschafterInnen am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien die verwandtschaftlichen Beziehungen und die Blütenbiologie der Aronstabgewächse.
Infoblätter zu diesen Pflanzen
- Amorphophallus titanum – Titanenwurz
- Amorphophallus titanum – Titanenwurz "Willi"
- Amorphophallus ... von Zwergen und Riesen
- Araceae – Aronstabgewächse
- Aronstabgewächse
- Dracontium pittieri
- Heinrich Wilhelm Schott und die Araceen
- Spektakuläre Blütenstände der Aronstabgewächse
- Spathiphyllum - Blattfahne/Einblatt