Camellia japonica – Japanische Kamelie

Eine Zierpflanze mit langer Tradition

Camellia japonica – Monastery of Tibaes, Kreuzgang, Innenhof © Knickmann

Camellia japonica – Serralves, Porto © Knickmann

Camellia japonica © BGUW_R. Hromniak

Camellia japonica © BGUW_R. Hromniak

Die Japanische Kamelie ist ein wintergrünes strauchförmig wachsendes Gehölz, das in Japan, Korea, auf den Riukiu-Inseln und auf Taiwan vorkommt. Kamelien bringen im frühen Frühjahr große, rosen-ähnliche, attraktive Blüten hervor, die schon früh Züchter auf den Plan gerufen haben. Es gibt inzwischen eine kaum überschaubare Anzahl an Sorten, die z.T. sehr alt sind. Im botanischen Garten von Porto gibt es ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, alte Camellia japonica-Sorten zu identifizieren und zu erhalten, wie z.B. die alte, rosa gefüllt blühende englische Sorte 'Elegans', die der Engländer Chandler 1823 züchtete. Camellia japonica hat also schon früh Liebhaber gefunden. Eigene Kamelien-Gesellschaften wie z.B. die American Camellia Society widmen sich heute ganz und gar dem Thema Kamelien. Auch in der Literatur hat die Kamelie ihren Niederschlag gefunden: Alexandre Dumas' "Kameliendame", die Heldin des gleichnamigen Romans, hat immer eine Kamelienblüte im Haar.

Japanische Kamelie in Kultur

Als Zimmerpflanze gilt die Japanische Kamelie als heikel. Beachtet man ein paar Regeln, ist es jedoch sehr wohl möglich, sie über lange Jahre erfolgreich zu kultivieren und auch regelmäßig zum Blühen zu bringen.

Wichtigste Grundregel sind die möglichst unveränderten Bedingungen, was Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Gießgewohnheiten angeht. Im Winter sollten Kamelien bei ca. 10-15 °C kultiviert werden, ein helles, ungeheiztes Schlafzimmer oder ein Wintergarten ist ideal. Gleichmäßige Feuchtigkeit ist wichtig; gegossen wird immer mit Regenwasser oder abgekochtem Wasser, vor allem in Gebieten mit hohem Kalkgehalt im Trinkwasser. Den Sommer verbringen Kamelien am besten im Freien. Der Topf sollte wenn möglich an einer halbschattigen, windgeschützten Ecke eingegraben werden. Gegen Ende des Sommers werden die Wassergaben reduziert, um die Knospenbildung anzuregen. Gedüngt wird übers ganze Jahr einmal wöchentlich mit Flüssigdünger. Speziell wenn die Kamelie im späten Frühjahr Knospen angesetzt hat, will sie nicht bewegt, noch nicht einmal gedreht werden. Sie straft dies mit Abwerfen der Knospen. Das Substrat muss so wie das Gießwasser kalkfrei sein.

In wintermilden Gebieten, speziell im atlantischen Klima, gedeihen Kamelien hervorragend ganzjährig im Freien. Dies gilt insbesondere für Gebiete, die kalkfreien Boden aufweisen. Ganze Kamelien-Hecken wachsen hier, oft in strenge Formen geschnitten – zur Blütezeit in geradezu überwältigender Pracht. In Ost-Österreich wird es nicht leicht gelingen, Kamelien dauerhaft im Freien zu kultivieren. Die Böden sind meist zu kalkhaltig, und wo sie es nicht sind, ist der Winter definitiv zu rau.

Weitere Camellia-Arten

Die Gattung Camellia gehört zur Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae). Camellia hat eine indomalayisch-ostasiatische Verbreitung und umfasst insgesamt ca. 120 Arten. Eine zweite Art der Gattung wird von uns ebenso hochgeschätzt wie die Zierpflanze Camellia japonica, ja sogar von vielen Menschen tagtäglich genossen: Camellia sinensis ist der Chinesische Teestrauch, der die Blätter für Schwarz- und Grüntee liefert. Auch diese Art ist in Kultur sehr heikel. Im Botanischen Garten sind schon einige Kultur-Versuche gescheitert.