Elaeagnus angustifolia – Schmalblatt-Ölweide

Elaeagnus angustifolia © R. Chizzola

Elaeagnus angustifolia © R. Chizzola

Elaeagnus angustifolia © R. Chizzola

Elaeagnus angustifolia © R. Chizzola

Standort im Garten: Gruppe 18

Die Ölweiden haben aus der Sicht der Botanik weder mit der Weide (Salix sp.) noch mit dem Ölbaum (Olea europaea) etwas zu tun. Der deutsche Name (der eine mehr oder weniger genaue Übersetzung des botanischen Gattungsnamens ist) deutet lediglich auf eine äußere Ähnlichkeit hin. Der Habitus von Elaeagnus angustifolia erinnert mit seinen länglichen, lanzettlichen Blättern und den überhängenden Ästen tatsächlich an manche unserer heimischen Weidenarten, und die Früchte könnte man bei flüchtigem Hinsehen mit Oliven verwechseln.

Die Schmalblatt-Ölweide ist ein sommergrüner, bedornter Strauch, der bis zu 10 m hoch wird. Im Alter ist sie oft breiter als hoch mit lange herabhängenden, malerischen Zweigen. Die Blätter sind mit silbrigen Schuppen- und Sternhaaren besetzt. Die Blüten duften, sind ansonsten aber unscheinbar. Elaeagnus angustifolia gilt als wichtige Bienenfutterpflanze. Die etwa 1 cm langen Früchte sind essbare Scheinbeeren mit einem harten Kern (botanisch eine Nuss!), die mehlig-süß schmecken. Aus den stark ölhaltigen Kernen wurde in Kleinasien Öl gewonnen. Der Frischverzehr der Früchte ist nur bedingt zu empfehlen, besser geeignet sind die Früchte für die Verarbeitung. Es gibt eine gärtnerische Auslese mit dem Namen 'Red King', die bis zu 2,5 cm lange Früchte hervorbringt.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeerraum bis ins westliche Asien. Die Art ist längst in Europa eingebürgert.

Aufgrund ihrer manchmal recht urigen Gestalt wird sie als Ziergehölz kultiviert. Auch die silbrigen Blätter und die Früchte machen sie zu einem dekorativen Gartengehölz. Große Bedeutung hat sie allerdings auch als äußerst genügsames Gehölz für die Verwendung an Extremstandorten in der freien Landschaft wie auch im städtischen Bereich. In der freien Landschaft wird sie, speziell im wärmebegünstigten Osten Österreichs, als Unterwuchs in Windschutzgürteln gerne gepflanzt. Elaeagnus angustifolia wurde sogar auch forstlich genutzt, und zwar v.a. im nördlichen Burgenland. Auch zur Befestigung von Dünen wird sie eingesetzt. Im urbanen Bereich wird die Schmalblatt-Ölweide wegen ihrer ausgesprochen hohen Salzresistenz geschätzt. Sie ist hitze- und windfest, verträgt feuchte wie auch sehr trockene Standorte, braucht aber einen vollsonnigen Standort.

Als Gartengehölz kann sie u.U. problematisch werden, da sie zu invasiver Ausbreitung durch Wurzelbrut neigt. Diese Eigenschaft und auch die Tatsache, dass es sich bei der Gattung Elaeagnus um stickstoff-fixierende Pflanzen ähnlich wie bei den Leguminosen handelt, können sie in der freien Landschaft zu einer "Problempflanze" werden lassen: auf trockenen Extremstandorten, auf denen oft gefährdete Arten der heimischen Flora wachsen, ist Elaeagnus angustifolia in ihrem Optimum, verbreitet sich stark durch Wurzelbrut und verändert durch die Stickstoffanreicherung die Standortbedingungen.