Ephedra – Meerträubel
Standort im Garten: Gruppen 22, 23
Die Gattung Ephedra ist entfernt mit unseren Nadelgehölzen verwandt, auch sie sind Nacktsamer. Es handelt sich um so genannte Rutensträucher, die manchmal auch an anderen Bäumen oder Sträucher emporklettern. Die gegenständig angeordneten Laubblätter der eher unscheinbaren Gehölze sind zu 2-3 mm langen schuppenartigen Gebilden reduziert. Die Äste sind fein gerillt und schachtelhalmartig gegliedert. Zieht man an den Ästen, so zerbrechen sie in die einzelnen Stängelglieder. Die Pflanzen verbreiten sich über kriechende Rhizome. Die Blüten sind eingeschlechtig, d.h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die Samen sind bei den meisten Arten leuchtend rot und ausgesprochen zierend.
Die Gattung gilt als taxonomisch "kompliziert", eine sichere Bestimmung der Arten ist nur mit Hilfe von Blüten und Samen möglich.
Seit 2007 gibt es eine neue Ephedra-Aufpflanzung in der Schaugruppe 22. Dort sind die Arten E. andina (aus den südamerikanischen Anden) und E. distachya (Vorkommen: Europa bis Sibirien) sowie die Unterart E. distachya ssp. helvetica (deren nomenklatorischer Status aber nicht allgemein anerkannt ist) und eine (noch) nicht genau bestimmbare Pflanze der Gattung zu sehen. Auch die in Gruppe 23 wachsende Pflanze bildet keine Samen aus und ist daher nicht bestimmt.
In Europa kommen 4 der weltweit 40 verschiedenen Ephedra-Arten vor. Generell typische Standorte sind regenarme Wüsten- und Steppengebiete der wärmeren Zonen. Das Erscheinungsbild von Ephedra deutet auf eine Anpassung an Standorte mit reduziertem Wasserangebot hin.
Für Österreich sind keine Vorkommen bekannt, allerdings gibt es die Art E. distachya in Südtirol, wo sie an extrem heißen Standorten auf Felsfluren vorkommt.
In der Gartenkultur ist E. distachya (früher auch unter E. vulgaris geführt) die einzige in den Sortimenten häufiger angebotene Art. Sie trägt leuchtend rote, etwa erbsengroße fleischige Samen. Verwendet werden kann sie in Kübeln oder Trögen, evtl. auch für die Dachbegrünung.