Euphorbien als Zimmerpflanzen

Euphorbia milii – BG Porto © Knickmann

Euphorbia milii – BG Porto © Knickmann

Euphorbia milii © BGUW_R. Hromniak

Euphorbia milii – Wildstandort Madagaskar © C. Berg

Wolfsmilchgewächse erfreuen sich sowohl bei passionierten Sammlern und Pflanzenliebhabern als auch bei Pflanzenproduzenten großer Beliebtheit. Alljährlich um die winterlichen Festtage kommen unzählige Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) in den Handel. Ihr auffälliges Äußeres verdanken diese Pflanzen ihren Hochblättern (Brakteen) und nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, ihren Blüten. Denn die sind beim Weihnachtsstern, wie generell bei den Vertretern der Gattung Euphorbia, klein und unscheinbar. Meist ist den Weihnachtssternen kein besonders langes Leben beschieden, da sie nach den Festtagen in den meisten Haushalten einfach "entsorgt" werden. Jedoch kann man Euphorbia pulcherrima jahrelang kultivieren, wenn man einiges beachtet.

Weihnachtssterne werden in ihrer süd- und mittelamerikanischen Heimat, bis zu fünf Meter große Sträucher, bewachsen eher trockene, sandige Standorte, und blühen dort das ganze Jahr über. Daher ist in Kultur zu beachten, dass die Pflanzen keine Staunässe vertragen, regelmäßig zurück geschnitten werden sollten (Vorsicht! Giftiger Milchsaft!), und dass sie genug Licht bekommen müssen. Auch sollte man den Weihnachtsstern in sandigeres Substrat umpflanzen, da die Verkaufsware zumeist in Torfen herangezogen wird, was auf Dauer nicht vertragen wird.

Will man die Pflanzen wieder zur Bildung farbiger Hochblätter animieren, muss man die Belichtungsdauer auf unter 12 Stunden beschränken (etwa durch Abdecken mit einer dunklen Folie). Denn der Weihnachtsstern ist eine "Kurztagspflanze", bei der die Blütenbildung durch kurze Tageslängen angeregt wird. Auch die verkürzte Tageslänge im Winter in unseren Breiten hat den gleichen Effekt, wird aber durch die Zimmerbeleuchtung gestört.

Neben dem Weihnachtsstern werden auch manche sukkulente Euphorbia-Arten heute in größerem Umfang produziert und vermarktet. Die bekannteste dieser Arten ist der sogenannte "Christusdorn" (Euphorbia milii/syn. E. splendens). Auch er bildet sehr dekorative Hochblätter aus, und erinnert mit seiner starken Bedornung an Kakteen. Ursprünglich aus Madagaskar stammend, ist die Art in ihrer Heimat aufgrund der Zerstörung der Lebensräume recht selten geworden. Pflanzen, die bei uns gekauft werden können, stammen aber ausnahmslos aus Produktionsbetrieben, sind nicht der Natur entnommen und können bedenkenlos gekauft werden.

Euphorbia milii benötigt gemäß ihrer Herkunft sehr durchlässiges, sandiges Substrat, vorsichtiges Gießverhalten, und ein relativ kühles Winterquartier. Am besten werden die Pflanzen den Sommer über im Freien kultiviert (Garten/Balkon) und ziehen im Winter in ein ungeheiztes Stiegenhaus (oder ähnlichen Räumlichkeiten) um. Eine Mehrung abfallender Blätter im Winter hängt mit der Ruhephase der Pflanze zusammen und ist nicht bedenklich.

Spezialisierten Sammlern wird heute auch bereits ein großes Sortiment an legal nachgezogenen sukkulenten Raritäten aus der Familie der Wolfsmilchgewächse angeboten. In örtlichen Kakteenvereinen kann man sich über seriöse Bezugsquellen informieren.

Zu Recht wird im Zusammenhang mit Euphorbiaceen auf die giftigen Inhaltsstoffe verwiesen, welche jedoch bei umsichtigen Verhalten keine Gefahr darstellen. Vorsichtiges Hantieren mit den Pflanzen, eventuell mit Handschuhen und unter Umständen die Verwendung von Schutzbrillen sind ratsam. Kleinkinder und Haustiere sollten von Euphorbien ferngehalten werden.

Infoblätter zu dieser Pflanze