+Laburnocytisus adamii – Goldregengeißklee
Standort im Garten: Gruppe 1, Gruppe 31
Bei diesem Gehölz handelt es sich um einen künstlich (durch Gärtnerhand) erzeugten Bastard zwischen zwei unterschiedlichen Pflanzengattungen. Zum ersten Mal gelang dies 1825 einem Herrn namens J. L. Adam, nach dem die Pflanze auch benannt ist. Er pfropfte Purpur-Geißklee (Chaemaecytisus purpureus, Syn. Cytisus purpureus) auf Goldregen (Laburnum anagyroides). Ergebnis dieser Pfropfung war, dass aus dem Kallus der Pfropfstelle Sprosse wuchsen, die aus den miteinander verwachsenen Geweben BEIDER Partner zusammengesetzt waren, es war eine sogenannte "Pfropfchimäre" entstanden. Hier werden in den neuen Sprossen die Epidermis und evtl. einige äußere Schichten von dem einen Partner, die inneren Gewebe dagegen vom anderen Partner gebildet. Die äußere Gestalt der Pflanze lässt dann eine wechselseitige Beeinflussung der artverschiedenen Gewebeschichten deutlich erkennen.
Für den Goldregengeißklee bedeutet dies, dass der Habitus dem des Goldregens ähnlich ist. Aus der Pfropfstelle entstehen Zweige, an dem neben den reingelben, typischen Goldregenblüten auch blasspurpurne Blüten auftreten, die eine Zwischenform zwischen Laburnum anagyroides und Chamaecytisus purpureus darstellen. Als dritten Blütentyp gibt es die für den Purpur-Geißklee typischen purpurnen bis rosa Blüten.
Der Goldregengeißklee blüht von Anfang Mai bis Anfang Juni. Zu dieser Zeit lassen sich die beschriebenen Merkmale am besten beobachten. Bei +Laburnocytisus adamii handelt es sich um eine botanische Kuriosität, die nur immer wieder neu auf vegetativem Weg durch Pfropfung herzustellen ist. Im Handel ist dieses Gehölz nur selten zu finden.
Die beiden Ausgangsarten für diese Pfropfchimäre finden sich im Garten an folgenden Standorten: Chamaecytisus purpureus in Gruppe 4 und im Alpinum; Laburnum anagyroides u.a. in Gruppe 1 und 4.
Weitere Pfropfchimären sind zwischen den Gattungen Mispel (Mespilus) und Weißdorn (Crataegus) bekannt. Pfropfchimären werden bei der Benennung durch ein dem botanischen Namen vorangestelltes "+"-Zeichen gekennzeichnet.