Platanus sp. – Platane

Platanus x acerifolia © BGUW_R. Hromniak

Platanus x acerifolia © BGUW_R. Hromniak

Platanus orientalis © BGUW_R. Hromniak

Platanus orientalis © BGUW_R. Hromniak

Standort im Garten: Eingangsbereich, Gruppen 5, 8, 15

Die Platanengewächse (Platanaceae) sind uns als Alleebäume in Wien wohlbekannt. Die kleine Pflanzenfamilie besteht aus der Gattung Platane (Platanus) mit 10 Arten. Mit zwei Arten ist sie in der Alten Welt vertreten, die übrigen Arten sind in Amerika beheimatet. Ihr Name stammt aus dem Griechischen ("platys" = "breit”) und bezieht sich auf die Form der Blätter.

Im Botanischen Garten finden wir die Orientalische Platane (P. orientalis) und die Amerikanische Platane (P. occidentalis) sowie die Kreuzung zwischen beiden, die Ahornblättrige Platane (P. x hispanica).

P. orientalis stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien und zeichnet sich durch bis drei Meter mächtige Stämme, sehr breite Kronen und feingeschlitzte, fünf- bis siebenlappige Blätter aus. Sie ist vergleichsweise langsamwachsend und relativ wärmeliebend. Bedeutsam ist, daß diese Art fast völlig resistent gegen einen Pilz ist; die Blattfall- oder Blattfleckenkrankheit (Apiognomonia errabunda = Gnomonia veneta). Dieser Pilz führt bei der Amerikanischen Platane zur Abtrocknung des Frühjahrsaustriebes und damit zu massivem Zurücksterben der jungen Äste bzw. zu größeren, unregelmäßigen, braunen Blattflecken mit folgendem Blattverlust.

Ansonsten wäre diese aus Nordamerika stammende schnellwüchsige Art mit relativ grob geschlitzten, in der Regel dreilappigen Blättern und größerer Kälteresistenz als Allee- und Parkbaum viel besser geeignet als die Orientalische Platane. Die Amerikanische Platane erreicht in ihrer Heimat Höhen bis 50 m und wird in Mitteleuropa ca. 35 bis 40 m hoch. Das Holz wird für Tischlerei, Schnitzerei und Papierfabrikation genutzt und findet außerdem für Einlegearbeiten und als Werkholz Verwendung.

Die Kreuzung aus P. orientalis und P. occidentalis, die Ahornblättrige Platane, vereint im wesentlichen die vorteilhaften Merkmale ihrer Eltern: Sie ist schnellwüchsig und frosthart, aber nicht so anfällig für den Pilzbefall. Daher ist diese Kreuzung in unseren Breiten am häufigsten als Allee- und Parkbaum zu finden. Es gibt allerdings auch die Auffassung, dass diese Sippe keine Hybride ist, sondern eine Mutante von P. occidentalis.

Obwohl in Wien häufig gepflanzt, zählt die Platane u.a. wegen ihrer weitausladenden Krone und Anfälligkeit für Windbruch in Mitteleuropa nicht gerade zu den ”idealen” Straßenbäumen. Dafür sind alte freiwachsene Exemplare mit ihren weit in den Raum ragenden Ästen wahrhaft majestätische Erscheinungen. Das am Rennweg 14 stehende Exemplar, das noch unter Jacquins Direktion Ende des 18. Jahrhunderts gepflanzt wurde, ist hierfür ein beeindruckendes Beispiel. Die Krone überragt mühelos den halben Straßenraum und reicht bis in Traufenhöhe der nahestehenden fünfgeschossigen Häuser.