Poncirus trifoliata – Bitterorange
Standort im Garten: Gruppe 6
Die Bitterorange gehört zu den Zitrusgewächsen. Ihre Heimat ist das zentrale China. Der Botaniker Robert Fortune führte die Art 1850 von dort nach Großbritannien ein. Im Gegensatz zu anderen Zitrusgewächsen wirft Poncirus trifoliata seine Blätter im Winter ab. Dadurch ist dieses Gehölz deutlich weniger kälteempfindlich als seine immergrünen Verwandten, die in unseren Breiten im Haus überwintert werden müssen. Im Weinbauklima kann sich Poncirus trifoliata durchaus zu einem kleinen Baum von bis zu 7 m Höhe entwickeln. Es gibt aber auch Berichte von beachtlichen Exemplaren aus Norddeutschland. Die nahe Verwandtschaft zu anderen Zitrusgewächsen verbreitet in unseren Gärten einen Hauch von Exotik. Die weißen, herrlich zitrus-typisch duftenden, bis zu 5 cm großen Blüten sind äußerst dekorativ. Sie erscheinen im Frühjahr vor den Blättern. Vor allem ältere Exemplare blühen oft überreich und lange. Die Früchte wirken wie kleine Zitronen. Sie sind feinfilzig behaart, duften angenehm, sind aber ungenießbar.
Für den Gartenbau ist die Bitterorange aber nicht nur als Ziergehölz von Bedeutung. Poncirus trifoliata dient in der Kübelkultur für Zitronen-, Orangen- und Mandarinenbäumchen oft als Veredelungsgrundlage.
In China wird Poncirus trifoliata wegen seiner stark bedornten Triebe gelegentlich als undurchdringliche Hecke gepflanzt. In unseren Gärten sollte Poncirus aber immer als Solitärgehölz verwendet werden, das im Frühjahr zur Blütezeit und im Herbst zur Fruchtzeit besonderen Zierwert hat. Als Pflanzplatz kommen alle sonnigen, eventuell etwas geschützten Standorte in Frage.
Im HBV hat die Bitterorange inzwischen starke Konkurrenz durch benachbarte Gehölze. Bester Zeitpunkt eines Besuches ist sicherlich zur Blütezeit im April/Mai oder zur Fruchtreife im September.