Salvien

Salvia splendens - © BGUW_R. Hromniak

Salvia involucrata - © BGUW_R. Hromniak

Salvia sclarea - © BGUW_R. Hromniak

Salvia sclarea - © BGUW_R. Hromniak

Standort im Garten: Gruppe 12

Die Pflanzengattung Salbei (Salvia) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und umfasst über 900 Arten. Beeindruckend ist dabei die Vielfalt an Variationen in Wuchsform und Blütenmorphologie. Alle Arten der Gattung Salvia haben die sogenannte Tierblütigkeit als gemeinsames Merkmal. Der Blütenaufbau ist so gestaltet, dass ein nektarsuchendes Insekt durch einen speziellen Hebelmechanismus im Blütenaufbau den Pollen der Blüte auf den Rücken gedrückt bekommt. Fliegt das Insekt auf eine weitere Blüte, gelangt dieser Pollen auf deren Narbe.

Der Name Salbei leitet sich aus dem lateinischen salvare, heilen, ab und verweist auf die Bedeutung als Heilpflanze. So verwendete man den echten Salbei (Salvia officinalis) bereits in der Antike. Einige Arten werden bis heute für medizinische Zwecke genutzt, andere werden als Gewürz verwendet und wieder andere dienen als Zierpflanzen.

In den letzten Jahren besonders beliebt als Nahrungsmittel sind die Früchte der in Mexiko und Teilen Zentralamerikas vorkommenden Salbei-Art Mexikanische Chia (Salvia hispanica): Ihre oft fälschlicherweise als „Samen“ bezeichneten Früchte dienten bereits den Ureinwohnern Mexikos als Nahrungsmittel.

Auf Grund der enthaltenen ätherischen Öle verbreiten Salbei-Arten häufig einen aromatischen Duft. So erfreut sich zum Beispiel der immergrüne Strauch Ananas-Salbei (Salvia elegans) mit seinen leicht nach Ananas duftenden Blättern als Gewürzpflanze großer Beliebtheit.

Es gibt einjährige, zweijährige und mehrjährige Salbei-Arten. Im Erscheinungsbild werden krautige Pflanzen, Halbsträucher und Sträucher unterschieden.

In Österreich heimisch sind sechs Salbei-Arten, darunter der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Hierbei handelt es sich um eine Staude mit dunkelvioletten Blüten. Eine weitere heimische, aber deutlich seltenere Salbei-Art ist der Österreich-Salbei (Salvia austriaca). Diese Staude mit cremeweißen Blüten kommt im nördlichen Burgenland, in Wien und Niederösterreich auf beweideten Trockenrasen vor und wird in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet geführt. In Ost-Österreich weit verbreitet ist der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Im Mai prägt er hier das Erscheinungsbild vieler Straßenränder und Wegraine. Von dieser Art gibt es in gärtnerischer Kultur zahlreiche Sorten, die sich in Blütenfarbe (weiß-rosa-blau-lila) und Höhe unterscheiden.

Viele Arten der Gattung Salvia kommen aus tropischen Gebieten oder aus dem Mittelmeerraum und sind bei uns nicht winterhart. Aus diesem Grund verbringen manche Salbei-Arten aus der Gruppe 12 der Systematischen Abteilung den Winter in den Glashäusern, so auch der aus Mexiko stammende Behüllte Salbei (Salvia involucrata). Besonders auffällig sind bei dieser Salbei-Art die leuchtend dunkelrosa gefärbten Blütenhüllblätter. Das ganze Jahr über im Beet verbleibt zum Beispiel der in Österreich heimische mehrjährige Kleb-Salbei (Salvia glutinosa). Diese Art ist leicht erkennbar an ihren hellgelben Blütenblättern mit rotbraunen Punkten. Auch der aus den Bergen Kaschmirs stammende Kaschmir-Salbei (Salvia hians) mit seinen großen, lichtblauen Blüten ist winterhart und kann im Beet verbleiben. Trotzdem wird er aber in der Gartenkultur kaum verwendet. In den Gärten verbreiteter ist hingegen der aus dem südlichen Europa stammende Silberblatt-Salbei (Salvia argentea). Hierbei handelt es sich um einen Steppenroller mit dicht zottig behaarten Blättern. Der Blütenstand wird bis zu 80 cm hoch und die weißen Blüten mit gelber Lippe erscheinen im Juni/Juli. Diese Salbei-Art ist zweijährig.

Ein Beispiel für eine einjährige Art ist der Feuersalbei, auch Pracht-Salbei genannte, (Salvia splendens). Dieser stammt ursprünglich aus Brasilien, wird etwa 30-40 cm hoch und blüht meist feuerrot.

Text: Hannah Landgraf, 2017