Sequoiadendron giganteum – Bergmammutbaum

Sequoiadendron giganteum - © BGUW_R. Hromniak

Sequoiadendron giganteum - © BGUW_R. Hromniak

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Sequoiadendron giganteum - © BGUW_R. Hromniak

Standort im Garten: Gruppe 23

Sowohl der botanische als auch der deutsche Pflanzenname deutet darauf hin: hier handelt es sich um einen Baum der Superlative. Ausgewachsene Bergmammutbäume können bis zu 135 m hoch werden. Auch das Alter der ältesten bekannten Bäume ist beeindruckend: es wird auf 3200 Jahre beziffert. Was das Alter betrifft, werden die Bergmammutbäume jedoch von Pinus aristata (im Garten Gruppe 21) noch übertroffen, die ältesten Individuen dieser Kiefernart werden auf ca. 4.600 Jahre geschätzt.

Sequoiadendron giganteum stammt ursprünglich aus Kalifornien. Dort wächst der Baum auf den Westhängen der Sierra Nevada. 1890 wurde auf einer Fläche von 1.635 km2 ein Nationalpark zum Schutz des gesamten Lebensraumes eingerichtet (Sequoia und Kings Canyon National Parks). Der bekannteste Baum dort ist der so genannte General Sherman tree, der als das größte Lebewesen unserer Erde gilt.

Der Bergmammutbaum ist ein Nadelgehölz aus der Familie der Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae). Die Familie beinhaltet viele Reliktarten, die in der Kreidezeit und im Tertiär weit verbreitet waren. Metasequoia glyptostroboides, der Urweltmammutbaum (im Garten in Gruppe 27) gehört auch zu dieser Familie. In der Gattung Sequoiadendron gibt es nur eine Art, sie ist also monotypisch.

Der Stamm des Bergmammutbaums ist zur Basis hin stark verbreitert. Seine Borke ist schwammig und sehr dick. Bekannt sind die Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Autos durch einen Bergmammutbaum-Tunnel fahren. Die Borke ist feuerresistent - eine Anpassung an immer wiederkehrende Feuer am Naturstandort. Die Zapfen öffnen sich zur Freigabe der Samen unter der Einwirkung von Hitze, die jungen Sämlinge profitieren von den Ascheböden mit hohem Nährstoffangebot.

Der Baum wurde als Samen 1853 nach Europa eingeführt. Inzwischen gibt es auch hier beachtliche Exemplare. Ein 1866 in Süddeutschland gepflanzter Sequoiadendron giganteum hatte in den 1990er Jahren immerhin schon eine Höhe von 47 m erreicht.

Die beiden großen Bäume im HBV wurden etwa um 1900 gepflanzt, der kleinere keimte 1946.

Verwendet werden sollte dieses stattliche Gehölz nur in großen Parkanlagen. Auch als Alleebaum für große Anlagen wird er empfohlen, jedoch muss der Pflanzabstand entsprechend großzügig bemessen werden. Da Sequoiadendron in der Jugend nicht zuverlässig frosthart ist, sind v. a. gegen kalte Winde geschützte Standorte zu empfehlen. Es gibt auch gärtnerische Auslesen, wie zum Beispiel die Sorte 'Glaucum' mit besonders blauer Benadelung oder die Sorte 'Pendulum' als Hängeform.

Infoblätter zu dieser Pflanze

Einer von drei Bergmammutbäumen musste leider Ende Februar 2020 zurückgeschnitten werden, nachdem er abgestorben war.

© BGUW

Der Bergmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) war seit einigen Jahren von einem Pilz (Bothryosphaeria dothidea) gefallen. Eine Infektion durch diesen Pilz wurde in Ost-Österreich auch an anderen Bergmammutbäumen be­obachtet. Zusätzlich wurde unser Mammutbaum im Garten auch vom Thujenborkenkäfer befallen.
Eine chemische Bekämpfung des Pilzbefalls brachte nicht den erhofften Erfolg. Auch die zusätzliche Bewässerung in trockenen Sommermonaten konnte den Befall nicht aufhalten. Nach dem Absterben stellte der Baum eine Gefahr für MitarbeiterInnen und BesucherInnen dar. Er wurde auf eine Höhe von 5 m gekappt. Der Baumstumpf soll zunächst als wertvolles Totholz stehen bleiben und als Lebensraum für Insekten dienen.

Der Botanische Garten besitzt noch zwei weitere Bergmammutbäume. Auch die Gesundheit dieser Bäume ist gefährdet. Das relativ trockene Wiener Stadtklima bietet keine optimalen Bedingungen. An solchen Standorten sind sie anfälliger gegen über Krankheiten und Schädlingen. Die Bäume vermissen die kühl-feuchte Großwetterlage ihrer Heimat Kalifornien, wo der Pazifik für große Mengen an Regen und Luftfeuchtigkeit sorgt. Es ist leider zu befürchten, dass in den nächsten Jahren der Befall mit Schädlingen an den beiden Bergmammutbäumen zunimmt.