Vitis riparia – Ufer-Rebe, Duftrebe, Amerikanischer Wein
Standort im Garten: derzeit nur in der pflanzengeografischen Gruppe (nicht öffentlich zugänglich)
Heimisch ist die Ufer-Rebe im östlichen Kanada und im mittleren und östlichen Nord-Amerika, wo sie z. T. recht häufig vorkommt. Wie viele andere Vitis-Arten wächst auch Vitis riparia außerordentlich schnell. Die verholzende Art kann 10 m und mehr klettern; ein jährlicher Höhenzuwachs von mehr als 2 m ist möglich. Die Blätter der Ufer-Rebe sind breit eiförmig und 8-18 cm lang, haben eine breite basale Bucht und sind meist dreilappig mit kurzen, zugespitzten Lappen. Das Laub ist glänzend grün und hat einen hohen Zierwert. Im Herbst verfärbt es sich gelb; die Art ist Laub werfend. Die Blüten erscheinen im Juni und duften stark. Der Duft erinnert an Reseden. Die Beeren reifen im August/September, sie sind purpurschwarz und bereift, essbar, aber nicht besonders schmackhaft.
In Gärten verwendet werden sollte diese attraktive Kletterpflanze wegen ihrer starken Wüchsigkeit nur, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, zum Beispiel an hohen Zäunen, für große Pergolen oder Mauern. Gegenüber schwachen (pflanzlichen) Nachbarn kann die Ufer-Rebe leicht bedrängend werden. Sie ist absolut winterhart und fühlt sich auf durchlässigem, etwas lehmigem Gartenboden wohl.
Große Bedeutung hat Vitis riparia in Europa als Kreuzungspartner für die Unterlagenzüchtung aufgrund ihrer Reblaus-Resistenz.
Im Botanischen Garten gab es bis vor wenigen Jahren in der Gruppe 28b ein mächtiges Exemplar dieser Art, das eine abgestorbene Ulme komplett überwachsen hatte. Nachdem dieser Trägerbaum morsch geworden und zusammengebrochen war, musste auch die Ufer-Rebe an diesem Standort entfernt werden. Derzeit gibt es eine große Pflanze in der pflanzengeografischen Gruppe im für die Öffentlichkeit geschlossenen Teil des HBV. Für die nächsten Jahre ist geplant, die Ufer-Rebe im öffentlich zugänglichen Gartenbereich wieder auszupflanzen, derzeit wird nach einem geeigneten Platz gesucht.