Xanthorrhoea glauca subsp. glauca – Grasbaum

Xanthorrhoea glauca subsp. glauca – Grasbaum. Seit dem ersten Blüh-Ereignis 2019 hat sich der Schopf des Grasbaums geteilt. Diesmal gibt es zwei Blütenstände! © BGUW_R. Hromniak

Xanthorrhoea subsp. – unreifer Blütenstand im Wachstum. © BGUW_R. Hromniak

Xanthorrhoea glauca subsp. glauca © BGUW

Xanthorrhoea glauca subsp. glauca – Die Ähre des Blütenstands trägt hunderte bis tausende kleine weiße Blüten. © BGUW

Xanthorrhoea glauca subsp. glauca – Die fadenförmigen Hochblätter sind wichtige Bestimmungsmerkmale. © BGUW

Xanthorrhoea glauca subsp. glauca – Zur Bestimmung war die Hilfe eines Traktors nötig © BGUW

Standort im Garten: Eingangsbereich

Nach nur vier Jahren blüht der Grasbaum im Botanischen Garten zum zweiten Mal. Sein Schopf hat sich zwischenzeitlich geteilt, er ist jetzt ein kapitaler Zweiender! Beide Schöpfe tragen einen langen Blütenstand. Die ersten Blüten haben sich dieses Mal am 14. April 2023 geöffnet. Nach den Erfahrungen mit dem ersten Blühereignis 2019 wird der Grasbaum über mehrere Wochen blühen und dann auch hoffentlich wieder eine Menge Samen produzieren.

Die Bestimmung unseres Grasbaums

Anhand der Blütenmerkmale konnte die Pflanze 2019 bestimmt werden. Es handelt sich um die Unterart Xanthorrhoea glauca subsp. glauca, die im Osten Australiens vorkommt. Es gibt auch noch eine zweite Unterart: X. glauca subsp. angustifolia.
X. glauca wurde erst 1986 als eigene Art anerkannt. Davor wurde sie zur Art X. australis gezählt. Kennzeichnend für X. glauca ist unter anderem das Verhältnis von Schaft zu Ähre des Blütenstands – die Ähre ist deutlich länger. Weiters ausschlaggebend für die Bestimmung sind die fadenförmigen Hochblätter der Blütenbüschel, die über die gesamte Ähre verteilt sind. Auch die grau-grünliche Farbe der Blätter ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal Sie gibt dem Grasbaum seinen Namen: Xanthorrhoea glauca bedeutet "Graug­rüner Grasbaum".

Vorkommen und Ökologie von Grasbäumen

Grasbäume aus der Familie der Xanthorrhoeaceae gibt es nur auf dem australischen Kontinent. Grasbäume wachsen in der Regel ausgesprochen langsam, dafür können sie sehr alt werden. Die ältesten Exemplare werden auf bis zu 450 Jahre geschätzt.
Grasbäume sind feuer-tolerant, manche Arten brauchen Feuer sogar als Stimulans, um überhaupt Blütenstände auszubilden. Manche Grasbaum-Arten scheinen stammlos zu sein, ihr Stamm mit der Vegetationsknospe liegt aber unterirdisch und ist so vor Feuer geschützt.

Herkunft des Grasbaums im Botanischen Garten

Über die Herkunft des Grasbaums im Botanischen Garten kann derzeit nur spekuliert werden. Sicher ist, dass die Pflanze sehr alt ist. Das lässt sich aus der Größe der Pflanze bzw. der Mächtigkeit des Stamms schließen.
Schon aus 1842 liegt ein katalogisierter Bestand der Pflanzen des Botanischen Gartens vor, in dem die Gattung Xanthorrhoea aufgeführt ist. In einem Verzeichnis der Gewächshauspflanzen von 1879 sind vier Grasbäume erwähnt.
Womöglich kam unser Grasbaum mit einer Sendung nach Wien, die der Botaniker Baron von Müller in dieser Zeit nach Wien hat schicken lassen. Müller war ab 1853 als Botaniker von der Regierung der ­Kolonie Victoria angestellt.

Infoblätter zu dieser Pflanze