Wildbienen-Nisthilfen

Bitte beachten Sie folgende Eckpunkte beim Bau Ihrer Bienen-Nisthilfe:

Allgemein

  • Sonniger Standort (Ausrichtung S, SO oder SW)
  • freie Einflugschneise, ohne Hindernisse direkt davor
  • stabile Aufhängung/Aufstellung (darf nicht im Wind hin- und herschaukeln)
  • Regenschutz (leicht überstehendes Dach)
  • Windschutz (stabile Anbringung, Rückwand)
  • Erhöht platzieren (Schutz vor Bodennässe, Kälte und unerwünschten Gästen …)

Holz

  • Hartholz (Esche, Buche, Walnuss, Eiche, Hainbuche, Apfel, Robinie …)
  • gut abgelagert
  • entrindet und unbehandelt
  • in das Längsholz bohren!!! (von der Seite, wo vorher die Rinde war)
  • Löcher ca. 10 cm tief (mind. 6 cm bis zu 20 cm)
  • Bohrweite 2-9 mm
  • verschiedene Gangdurchmesser kombinieren
  • glatte, saubere Bohrlöcher (abschleifen, durchputzen)
  • Gang hinten geschlossen (nicht ganz durchbohren oder mit Gips verstreichen)

Röhrchen

  • von geeigneten Pflanzen (Bambus, Schilf, Arundo donax, Reynoutria japonica, …)
  • oder aus Pappe (im Fachhandel erhältlich)
  • eventuell vorhandenes Mark entfernen (mittels Bohrer, Draht, Pfeifenputzer, …)
  • nur saubere, glatte Schnittkanten; Eingänge dürfen nicht ausfransen/splittern
  • Lochdurchmesser 2-9 mm
  • 10-20 cm lange Gänge
  • Löcher hinten verschließen (z.B. in Metalldosen stecken, Rückseite mit Gips verstreichen, …)

Ziegel

  • Nur Biberschwanzziegel/Strangfalzziegel (Löcher hinten mit Gips verschließen)
  • Speziell angefertigte, im Fachhandel erhältliche Bienensteine

Sonstiges

  • Vogelschutz anbringen (Schnüre oder nicht zu engmaschige Gitter, mit Abstand zur Nisthilfe - sonst werden Bienen beim Anflug behindert)

Wildbienen-Nisthilfen

So bitte nicht!

Bitte vermeiden Sie beim Bau folgende Fehler:

  • wackelige Anbringung
  • unzureichender Wetterschutz - Ausrichtung nach N, NW ist ungünstig!
  • zu weit überstehendes Dach oder andere starke Beschattung ist unvorteilhaft
  • die Nisthlife soll nicht direkt am Boden aufgestellt werden
  • Vogelschutzgitter darf nicht zu engmaschig sein
  • zu große/zu kurze/eckige/verschmutzte Gänge eignen sich nicht als Nistplatz
  • Splitter am Holz oder den Niströhren beschädigen die Flügel der Bienen

Holz - ungeeignet:

  • Weichholz (z.B. Weiden, Birken, Pappeln; splittert + fasert)
  • Nadelholz (Fasern stellen sich auf, harzig)
  • feuchtes, nicht gut abgelegenes oder behandeltes Holz
  • Löcher in der Stirnseite, also in den Stammquerschnitt gebohrt - ein ganz häufiger Fehler!!!
  • zu große/kleine Löcher (unter 2 mm, über 9 mm)
  • hinten offen

Röhrchen - ungeeignet:

  • Gänge/Eingänge mit Splittern und Fasern
  • Glas- oder Kunststoffröhrchen (z.B. Trinkhalme) - Es kommt zu Schimmel und Fäulnis, die Brut stirbt!
  • Markhaltige Stängel*

Sinnloses Material

  • Lochziegel, Hohlblockziegel
  • Zapfen
  • Schneckenhäuser
  • Stroh, Heu, Sägespäne
  • Kunststoff
  • Fetter Lehm, Lehmgemische, Ton (sind zu hart, können von den Bienen nicht bearbeitet werden)
  • angebliche Löcher/Höhlen für Schmetterlinge und Florfliegen (diese Insekten benötigen andere Nistmöglichkeiten, welche sie am ehesten in einem naturnahen Garten finden)

*Markhaltige Stängel: Es gibt Bienen, die markhaltige Stängel besiedeln. Will man diese Tiere fördern, kann man Stiele von z.B. Brombeeren oder Königskerzen (vor allem Verbascum densiflorum) senkrecht und einzeln stehend (also nicht gebündelt) aufstellen/aufbinden.

Infoblätter zu diesem Thema