LIFE-Natur-Projekt "Pannonische Sanddünen" (1998-2002)
Von den ehemals ausgedehnten Dünen im Osten Niederösterreichs sind heute nur noch kleine Reste erhalten. Sie zählen zu den wertvollsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft, denn hier finden viele hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten letzte Refugien. Das Life-Natur Projekt Pannonische Sanddünen] hatte sich zum Ziel gesetzt, die letzten Relikte der Sandlebensräume zu erhalten, zu entwickeln und als Lebensraum für stark gefährdete Sandorganismen dauerhaft zu sichern.
Im Rahmen dieses Projektes wurden für die pannonischen Sanddünen Managementpläne ausgearbeitet und umgesetzt. Die Einbindung unterschiedlicher Disziplinen hat zu einer behutsamen Vorgangsweise beitragen. Um die Bevölkerung und Interessierte über diese gefährdeten Biotope zu informieren, gab es im Schloss Niederweiden eine Ausstellung mit dem Titel "Vom Winde verweht: Sanddünen und Löss".
Der Botanische Garten war sowohl bei der Wiederherstellung von Sandtrockenrasen in-situ (z.B. am Gerichtsberg) als auch bei der Vermehrung und Kultur von gefährdeten Pflanzenarten ex-situ (z.B. Sandstrohblume, Helichrysum arenarium) ein wesentlicher Partner des Life-Natur-Projektes. Die Ausstellung in Schloss Niederweiden unterstützte er mit der Schaffung von künstlichen kleinflächigen Sand- und Lösstrockenrasen im Eingangsbereich des Schlosses und trug damit wesentlich zur Veranschaulichung der gefährdeten Lebensräume, ihrer Organismen und deren Bedrohung bei.
Seit 2002 wurden zudem im HBV in der Pannonischen Gruppe neue großzügige Flächen angelegt, die Trockenrasen und deren Pflanzen über saurem und basischem Sand sowie über Löss zeigen. Seit 2004 sind diese neuen Teile der Pannonischen Gruppe der Bevölkerung zum Studium, zur Information und zur Erholung übergeben. Weiterhin sind sie mit ihren Pflanzen Bestandteil der akademischen Lehre und Forschung am Fakultätszentrum für Botanik und ex-situ Refugien für bedrohte Pflanzenarten (z.B. für das Gips-Sandkraut, Gypsophila fastigata).