Dracaena – Drachenbäume (Asparagaceae)

Dracaena draco – Stadtpark Arucas, Gran Canaria © Knickmann

Dracaena draco – Jardim Botanico da Ajuda, Lissabon © Knickmann

Dracaena draco – La Palma © Knickmann

Dracaena draco – BG Universität Lissabon © Knickmann

Wer schon auf den Kanaren war, hat sicher ein Foto vom berühmten Drachenbaum mit nach Hause gebracht. Hierbei handelt es sich um den auf den Kanaren heimischen Echten Drachenbaum (Dracaena draco). Einige Arten dieser Gattung sind beliebte, ungemein genügsame Zimmerpflanzen, die in großen Stückzahlen auf den Markt gebracht werden und auch oft sogar beim "Supermarkt um die Ecke" angeboten werden. Manche sind etwas anspruchsvoller.

Heimat und Verwandtschaft

Drachenbäume sind fast ausschließlich Pflanzen der "Alten Welt", also afrikanischer Herkunft. "Ausreißer" gibt es auch: von den insgesamt ca. 60 Arten kommt eine ursprünglich aus Kuba, eine aus Zentral-Amerika.

Bei den verwandtschaftlichen Beziehungen sind sich die Botaniker nicht einig. Manche führen die Drachenbäume als eigene Familie (Dracaenaceae), andere sehen sie als Teil der Spargelgewächse (Asparagaceae), wieder andere zählen sie zu den Agavengewächsen (Agavaceae).

Die genügsamste Art für die Zimmerkultur ist der Echte Drachenbaum (D. draco). Er ist unempfindlich gegen Lufttrockenheit und Wärme, eignet sich zum Übersommern im Freien und überwintert am besten bei 12-14 °C. D. draco ist sehr langsamwüchsig, wird auf Dauer aber für die Kultur auf der Fensterbank doch zu groß. Auf den Kanaren wird er bis 18 m hoch!

Nicht nur was die Zuordnung zu einer Familie anbelangt, sondern auch innerhalb der Gattung Dracaena gibt es z.T. noch ungeklärte Zuordnungen. So wird z.B. der Name D. marginata für verschiedene Arten verwendet. Im Handel werden unter diesem Namen Drachenbäume mit schmalem, grazil überhängenden rotrandigen Blättern angeboten, die Sorte 'Tricolor' hat zusätzlich noch weiße Streifen auf den Blättern. Auch diese Drachenbäume sind relativ anspruchslos, v.a. was den Lichtbedarf angeht. Der schmale hohe Stamm und die leicht überhängenden Blätter verleihen diesem Drachenbaum ein fast palmenartiges Aussehen.

Deutlich anspruchsvoller ist die aus dem westlichen tropischen Afrika stammende Dracaena surculosa. Sie bildet keinen Stamm, trägt spitz-eiförmige Blätter und hat damit ein ganz anderes Aussehen als die beiden bereits beschriebenen Arten. Die Pflanzen sind strauchförmig und von der Basis reich verzweigt. Manchmal bilden sich Langtriebe, die nur an der Spitze mit Blättern besetzt sind. Ältere Exemplare bringen im Frühjahr gelblichweiße, duftende Blüten hervor. Später zieren rote Beeren die Pflanzen. Von dieser Art ist die Sorte 'Gold Dust' im Handel – der "Goldstaub-Drachenbaum". Die umgebende Luft sollte nicht allzu trocken sein, der Wärmebedarf ist hoch.

Für alle Drachenbäume gilt: bei dunklem Stand und einseitiger Belichtung dreht sich die Triebspitze immer der Lichtquelle zu. Regelmäßiges Drehen des Topfes beugt "schiefen" Pflanzen vor. Beim Umsetzen sollen Pflanzgefäße jeweils nur wenig größer sein. Nasse Füße mag kein Drachenbaum – überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer nach dem Gießen entfernen!

Ein bisschen kanarisches Flair mit dem Echten Drachenbaum Dracaena draco kann man auch im Botanischen Garten der Universität Wien erleben. Gleich oberhalb des Haupteingangs, ca. gegenüber der Portiershütte, werden einige typische Vertreter der Kanarenflora auf kleiner Fläche gezeigt.
Mehr zu dieser Gruppe erfährt man hier: Die Kanarengruppe

Infoblätter zu dieser Pflanze