Botanische Illustration
An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst
Die Botanische Illustration hat im Botanischen Garten eine lange Geschichte. Schon im 18. Jahrhundert schulte Gartendirektor Nikolaus Joseph von Jacquin Maler in der korrekten Pflanzendarstellung, damit sie seine auf Expeditionen gesammelten Pflanzen detailgetreu illustrierten.
Auch heute noch ist die Illustration von Pflanzen für die Wissenschaft unentbehrlich. Das geschulte Auge von IllustratorInnen vermag das zu leisten, was eine Kamera nicht zustande bringt. Eine Illustration bietet gegenüber einer Photographie den Vorteil, dass die Pflanze in ihrer Ganzheit dargestellt werden kann. Von der Wurzel bis zur Blüte lassen sich alle charakteristischen Merkmale einer Pflanze nebeneinander abbilden, ebenso zeitlich aufeinanderfolgende Stadien von der Knospe bis zur Frucht.
Die korrekte Pflanzendarstellung erfordert dabei nicht nur botanisches Wissen und einen genauen Blick für Maßstäbe und Proportionen. Auch ein Gespür für die richtigen Farben ist notwendig – etwa die unzähligen Schattierungen von Grün im Pflanzenreich, oder die zahlreichen Farbnuancen von Blüten und Früchten. All dies macht die Pflanzenillustration zu einer Kunst, die außerordentlich ästhetische Werke hervorbringt.
In Zusammenarbeit mit der vielfach ausgezeichneten Künstlerin Margareta Pertl und der Wiener Schule für Botanische Illustration werden regelmäßig Pflanzen aus den Sammlungen im Garten illustriert (zum Beispiel Vanilla und Bulbophyllum). Ebenso werden Kurse für Botanische Illustration abgehalten. Auch auf Ausstellungen inner- und außerhalb des Gartens sind die Werke der IllustratorInnen immer wieder zu sehen. Aktuell widmen sie sich einem Projekt, das die Illustration von Pflanzen zum Ziel hat, die Gartendirektor Jacquin im 18. Jahrhundert sammelte.
Weitere Informationen:
Kurse zur Botanischen Illustration
www.margaretapertl.com
Wiener Schule der Botanischen Illustration
Ausstellung Botanische Illustration 2023