Bambus-Steg

Bambus-Steg © BGUW_R. Hromniak

Phyllostachys viridiglaucescens © BGUW_R. Hromniak

Der Bambushain in Gruppe 20 hat sich ausgehend von einem kleinen Bestand auf eine Fläche von ca. 230 m² ausgedehnt. Um den BesucherInnen den Zutritt zum Hain zu ermöglichen und gleichzeitig die junge Triebe vor Trittschäden zu schützen, wurde eigens ein Steg durch den Hain gestaltet.

Der Bambushain wird vom Meergrünen Blattbambus (Phyllostachys viridiglaucescens) gebildet. Die Art ist bereits in den Pflanzenlisten des Botanischen Gartens von 1893 vermerkt. Somit dürfte es sich um einen der ältesten und auch größten im Freien gepflanzten Bambushaine Österreichs handeln. Der Hain besteht wahrscheinlich aus nur einer Pflanze, deren stärkste Halme Höhen über acht Meter erreichen.

Für die Gestaltung des Weges durch den Bambushain wurde ein Wettbewerb der Klasse für Landschaftsdesign der Universität für angewandte Kunst Wien veranstaltet. Aus dem Siegerprojekt von Jessica Gaspar und Nikola Schubert ging die Idee zweier Stege hervor, die den Hain bei gleichzeitigem Schutz des Wurzelgeflechts erschließen und dabei die Formensprache der Bambushalme aufnehmen.

Die zwei getrennten Stege schaffen Einblicke in den Hain, ohne den Raum zu durchschneiden, der von Licht- und Schattenspielen sowie der vertikalen Struktur und den spezifischen Geräuschen der Halme und Blätter geprägt ist.

Das Gerüst der Stege wurde aus Stahl hergestellt, der dem Bambus in seiner Standhaftigkeit und Flexibilität gleicht. Während Stahl die Härte offenkundig ausstrahlt, verbirgt sich die außergewöhnliche Widerstandskraft des Bambus im Pflanzenkleid.
Der Gitterrostboden spiegelt die Transparenz und Regelmäßigkeit wieder, die dem Bambushain eigen sind. Der Durchmesser der Zellen erlaubt es dem Bambus, durch das Gitter zu wachsen und sich den Steg einzuverleiben. Durch die Auflösung der Grenzen zwischen Steg und Hain wird es für die BesucherInnen möglich, in den Bestand einzutauchen, ohne den Boden mit dem empfindlichen Wurzelgeflecht zu betreten.

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