Endlicher-Fenzl-Kerner-Weg
Botanik erleben in Raum und Zeit
Botanik erleben in Raum und Zeit
Einleitung
Die Systematische Gruppe des Botanischen Gartens ist derjenige Teil des Gartens, in dem die verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Pflanzen-Arten untereinander anschaulich gemacht werden. Innerhalb dieser Schaugruppe liegt der Endlicher-Fenzl-Kerner-Weg. Entlang des Weges wird Garten- und Wissenschaftsgeschichte lebendig. Ehemals gültige wissenschaftliche Konzepte der botanischen Systematik werden modernen vergleichend gegenübergestellt.
Die Verwirklichung des Weges ist ein Beitrag zum 650-Jahrjubiläum der Universität Wien im Jahr 2015.
Der Endlicher-Fenzl-Kerner-Weg wird durch elf Schautafeln begleitet. Er startet im nördlichen, unteren Bereich der Systematischen Gruppe zwischen den Gruppen 2 und 3. Auch von "oben" aus dem Garten kommend kann man den Weg, beginnend zwischen den Gruppen 17 und 18, begehen: dann jedoch bewegt man sich auf der Zeitachse und innerhalb der evolutionären Entwicklung der Pflanzen rückwärts. Die Systematische Gruppe mit dem Verlauf des Endlicher-Fenzl-Kerner-Weges.
Die systematische Botanik in Wien - Erforschung von Verwandtschaftsverhältnissen
Die Erforschung von Verwandtschaft im Pflanzenreich wird an der Universität Wien seit über zwei Jahrhunderten auf höchstem Niveau betrieben. Die Systematische Gruppe des Gartens ist "Schau-Platz", um die Erkenntnisse aus diesem Forschungsbereich anschaulich abzubilden. Ihre zentrale Lage und ihre Größe spiegeln die Bedeutung wider, die der botanischen Systematik in Wien bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts beigemessen wurde. Gartenplan des Botanischen Gartens.
Aktuell beschäftigen sich Wissenschafter an der Fakultät für Lebenswissenschaften mit dem Forschungsschwerpunkt "Patterns and Processes in Plant Evolution and Ecology". Ergebnisse tragen laufend zum weiteren Verständnis der Verwandtschaftsverhältnisse im Pflanzenreich bei.
Welche neuen Erkenntnisse gibt es in der Verwandtschaftsforschung? Sind sie im Garten abgebildet?
Durch mehr oder weniger wesentliche Adaptierungen liegen inzwischen in der Systematischen Gruppe des Botanischen Gartens formale und inhaltliche Elemente verschiedener Zeitschichten über- und nebeneinander. Diese Elemente an ausgewählten Schlüsselpositionen zu bewahren und zu erklären, macht sich der Endlicher-Fenzl-Kerner-Weg zur Aufgabe. Die Realisierung des Weges geht dabei Hand in Hand mit der inhaltlichen Neuausrichtung der Systematischen Gruppe, basierend auf dem APG III-System der Pflanzenverwandtschaft. "APG" steht als Abkürzung für Angiosperm Phylogeny Group, die römische "III" bezeichnet die dritte und bisher letzte, 2009 veröffentlichte Klassifikation dieser Forscher-Gruppe zur Phylogenie der Bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen). Der Endlicher-Fenzl-Kerner-Weg spannt den Bogen vom System der Vergangenheit zum System der Zukunft.
Die namensgebenden Paten des Weges
Stephan Endlicher (Direktorat 1839-1849) initiierte eine umfassende Neugestaltung der Gartenanlage. Auf der Grundlage seines bahnbrechenden Werkes "Genera plantarum" hatte er die Vision eines "natürlichen Systems" der Pflanzen, dem leicht ansteigenden Geländeverlauf folgend unten beginnend mit den niedriger entwickelten Familien bis oben hin zu den höher entwickelten.
Eduard Fenzl betreute und realisierte als Direktor von 1849-1878 das von Endlicher initiierte immense Vorhaben der kompletten Umgestaltung des Gartens. Die bisherige streng formale Gliederung wich einer Anlage in Anlehnung an den Stil des Englischen Landschaftsgartens. Eine ausführliche Beschreibung samt Gartenplan aus dem Jahr 1882 dokumentiert den durch Fenzl vollendeten Umbau.
Anton Kerner von Marilaun (Direktorat 1878-1898) ließ die krautigen Arten entlang der Wege nach seinen Vorstellungen komplett neu anpflanzen. Als historisches Zitat werden entlang des Weges in einem Teilbereich die Pflanzen formal wieder wie zu Kerners Zeiten in Rundbeeten präsentiert, jedoch nach neuen Erkenntnissen der botanischen Systematik angeordnet.
Schautafeln mit biografischem Inhalt
Stephan Ladislaus Endlicher - Universalgelehrter, Netzwerker, Fundraiser, Genie?
Stephan Ladislaus Endlicher war Botaniker, Theologe, Philologe, Numismatiker, Sprachwissenschaftler und Rechtsgelehrter. Nur zehn Jahre lenkte er als Direktor die Geschicke des Botanischen Gartens der Universität Wien. Zielsicher knüpfte er wichtige Kontakte und wusste für seine aufwändigen, parallel laufenden Projekte viele Zuarbeiter, Unterstützer und Gönner zu finden. Bei Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) ging er ein und aus und erteilte ihm wöchentlich Privatunterricht in Botanik. 1844 erhielt er den Orden "Pour le mérite", der nur ausgewählten Persönlichkeiten für herausragende Verdienste um die Wissenschaften und Künste verliehen wurde. Als er am 28. März 1849 nur 44jährig in Wien starb, hinterließ er bei vielen Freunden beträchtliche Schulden - vor allem bei seinem treuen Freund und Nachfolger Eduard Fenzl.
Am 24. Juni 1804 in Preßburg geboren, studierte Endlicher in Budapest und Wien vorerst Theologie. 1823 promovierte er an der Universität Wien zum Doktor der Philosophie. Ab 1828 war er in der Wiener Hofbibliothek angestellt, wo er einen Handschriftenkatalog anlegte, sich mit ostasiatischen Sprachen befasste und ein 1837 veröffentlichtes Verzeichnis der chinesischen und japanischen Münzen des kaiserlichen Münzkabinetts erstellte. Daneben studierte er Naturwissenschaften. 1836 wurde Endlicher Kustos der botanischen Abteilung am k. k. Hof-Naturalien-Cabinet, 1839 zum Professor der Botanik ernannt und noch im gleichen Jahr Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien. Große Verdienste erwarb er sich um die Errichtung eines Museumsgebäudes für botanische Sammlungen.
In Endlichers bedeutendstem Werk, den "Genera plantarum secundum ordines naturales disposita" (1836-40), werden die Vorstellungen eines natürlichen Systems der Pflanzen im Gegensatz zum künstlichen System von Carl Linné darlegt. Die Ideen der Abstammungslehre Charles Darwins werden in den "Genera Plantarum" vorweggenommen.
Ein wesentliches Dokument für die Geschichte des Gartens ist Endlichers "Catalogus Horti Academici Vindobonensis" aus dem Jahr 1842, ein Verzeichnis aller 8.186 damals im Botanischen Garten kultivierten Arten. Einen Gartenplan aus der Zeit Endlichers gibt es nicht; es ist davon auszugehen, dass die vielen Arten des "Catalogus" über lange Jahre zusammengetragen worden waren und zur Auspflanzung im geplanten "natürlichen System" bereit standen.
Endlicher hatte von seinem Vorgänger, Joseph Franz von Jacquin, einen streng formal angelegten Garten übernommen (vgl. Lageplan Botanischer Garten der Universität Wien 1832) und wollte diesen sowohl inhaltlich als auch gestalterisch den Ideen eines "natürlichen Systems" gemäß neu anlegen. Dies war ein Projekt, das letztlich mehrere Jahrzehnte in Anspruch nahm und von seinem Nachfolger, Eduard Fenzl, in Anlehnung an englische Landschaftsgärten umgesetzt wurde. Innerhalb großer organischer Beetformen sollten die verschiedenen Verwandtschaftsgruppen gezeigt werden, dem leicht ansteigenden Geländeverlauf folgend, unten beginnend mit den niedriger entwickelten Familien, bis oben hin zu den höher entwickelten.
Die Idee eines natürlichen Systems, eingebettet in einen "Englischen Landschaftsgarten" ist es, was als "Endlicher-Fenzl-Vermächtnis" im Garten immer noch sichtbar ist. Unter Vorbehalt kann bei einigen heute im Garten kultivierten Arten davon ausgegangen werden, dass sie unter Endlicher zumindest im Garten schon vorhanden waren. Dies trifft auf die beiden Amerikanischen Tulpenbäume zu, an denen diese Tafel steht; die Art findet in Endlichers "Catalogus" bereits Erwähnung (vgl. auch Archivfoto aus den 1930er Jahren; die beiden Tulpenbäume sind gekennzeichnet).
Eduard Fenzl
Verkannte Verdienste im Schatten seines Vorgängers
Eduard Fenzl, ein gebürtiger Niederösterreicher, war ausgebildeter Arzt und Botaniker. Früh führte ihn sein Werdegang mit Stephan Ladislaus Endlicher zusammen. Als Student hatte er diesen im Salon der Jacquins kennengelernt und wurde dabei sein Freund und Fachkollege. Fenzl wurde nach dem frühen Ableben seines Freundes im Jahr 1848 sein unmittelbarer Nachfolger als Direktor des Botanischen Gartens und sollte ihn bis 1878 maßgebend prägen.
Schon in Fenzls 1833 veröffentlichter Promotionsarbeit, die von Joseph Freiherr von Jacquin betreut wurde, behandelte er ausführlich eine Thematik aus der Pflanzensystematik, und zwar einen Verwandtschaftskreis der Nelkengewächse. Fenzl griff dabei auf das von der Familie Jussieu bereits Ende des 18. Jhs entwickelte natürliche Pflanzensystem zurück, mit dem er sich schon in seiner Kindheit beschäftigt hatte.
1836 wurde Fenzl unter Endlicher zweiter Kustos, ab 1840 erster Kustos des k. k. Hof-Naturalien-Cabinets. Aus den Jahren 1836-1840 stammen die allein unter dem Namen Endlicher veröffentlichten "Genera plantarum secundum ordines naturales disposita", die ohne Fenzls Zu- und Mitarbeit wohl nie zustande gekommen wären. Noch bevor Fenzl 1850 (ein Jahr nach Endlichers Ableben) eine Monografie über die Umbelliferen als 5. Supplement der "Genera plantarum" veröffentlichte, ging diese allumfassende Gemeinschaftsarbeit, in der Fenzl nachweislich viele Pflanzenfamilien bearbeitet hatte, als "System Endlicher" in die botanische Geschichte ein.
Nach Endlichers Tod übernahm Fenzl die immense Aufgabe, die theoretischen Grundsätze der "Genera plantarum" im Botanischen Garten der Universität Wien umzusetzen. Die Voraussetzungen dazu waren von Anfang an schwierig: Das Gelände hatte schottrigen Untergrund, Wasser war nie ausreichend vorhanden und musste mit Windmühlen geschöpft werden, bis Fenzl den Anschluss an die Wiener Hochquellenwasserleitung erreichen konnte. Der Personalstand war klein, es fehlte an gut ausgebildeten Gärtnern. Der Pflanzenbestand, den Endlicher in seinem "Catalogus Horti academici vindobonensis" 1842 dokumentiert hatte, konnte nicht lange auf diesem hohen Niveau gehalten werden. Dennoch schuf Fenzl in nahezu dreißig Jahren einen "botanischen Landschaftsgarten" von einzigartigem Wert.
Für die Verwirklichung seiner Ziele suchte Fenzl weltweit Vorbilder und unterhielt dazu Korrespondenzen mit führenden Botanikern. Mehrfach bereiste er England, wo er die Entwicklung der damals modernen Landschaftsgärten mitverfolgte, insbesondere die Anlage der Royal Botanical Gardens, Kew. Deshalb liegt der Schluss nahe, dass Fenzl durch sein globales botanisches Netzwerk und seiner Beschäftigung mit den verschiedenen Ansätzen zu natürlichen Pflanzensystemen der eigentliche geistige Vater der Systematischen Abteilung des Wiener Botanischen Universitätsgartens ist.
Eine ausführliche Beschreibung des Botanischen Gartens und ein zugehöriger Plan aus dem Jahre 1882, veröffentlicht von Johann Jedlicka in der "Wiener Illustrirten Garten-Zeitung", dokumentieren die abgeschlossenen Umbau-Arbeiten. Die mächtige Morgenländische Platane (Platanus orientalis), an der die Infotafel zu Eduard Fenzl steht, ist in diesem Plan und auch in Endlichers "Catalogus" von 1842 bereits verzeichnet.
Eine Abhandlung zum Lebenswerk von Eduard Fenzl wurde von Petz-Grabenbauer 2015 veröffentlicht (pdf).
Anton Kerner von Marilaun
Pionier der botanischen Evolutionsforschung
Anton Kerner von Marilaun prägte zwanzig Jahre als Direktor die Geschicke des Botanischen Gartens der Universität Wien (1878 bis 1898). Sein Weg dorthin war eine medizinische Ausbildung, eine Lehrtätigkeit in Ofen (Budapest) und die Direktion des Botanischen Gartens in Innsbruck.
Das Studium der Medizin war für viele Botaniker des 18. bzw. 19. Jhs ein Einstieg in die botanische Wissenschaft. Dies gilt auch für Anton Kerner von Marilaun. Nachdem Kerner das Diplom "Magister der Geburtshilfe" erworben hatte, richtete er im Zeichen der schrecklichen Cholera-Epidemie im Jahr 1855 sein Hauptaugenmerk auf die medizinische Pflanzenkunde und entschied sich gegen eine weitere Laufbahn als Arzt. Er wurde Lehrer an der k. k. Oberrealschule in Ofen (Budapest). 1860 ernannte ihn Kaiser Ferdinand I. zum Professor der Naturgeschichte an der Universität Innsbruck, wo er ein Jahr später die Direktion des dortigen Museums für Naturgeschichte sowie des botanischen Gartens übernahm. Zudem legte er während seiner 18-jährigen Tätigkeit in Tirol auf einer Seehöhe von 2.195 m einen alpinen Versuchsgarten an. Dieser diente Kerner als Versuchsfeld für botanisch-ökologische Forschungen und Fragestellungen zur Entstehung und Evolution der Arten.
Nach Fenzls Rücktritt folgte Kerner 1878 dem Ruf an die Universität Wien, wo er bis zu seinem Ableben als Direktor des Botanischen Gartens wirkte. Schon vier Jahre nach seinem Amtsantritt waren auf einem genau gezeichneten Gartenplan aus dem Jahr 1882 die so genannten geografischen Gruppen eingezeichnet, die Kerner anlegen ließ. Die Pflanzengeografie, die Lehre von der Verteilung der Pflanzen auf der Erdoberfläche, war eine von Kerners besonders intensiv bearbeiteten Fragen in der botanischen Wissenschaft.
Von unschätzbarem Wert für die Systematische Abteilung sind die erhaltenen handschriftlichen Listen und Pläne, die Kerner in den Jahren 1894-1896 aufzeichnete. In ihnen sind alle krautigen Arten, die in doppelreihigen Rundbeeten entlang der Wege gesetzt waren, aufgeführt.
Diese Listen lassen den Schluss zu, dass Kerner die Bepflanzung der Systematischen Gruppe durch krautige Arten nach seinen Überzeugungen komplett neu konzipiert und im wahrsten Sinne "umgesetzt" hat. Die Anordnung der einzelnen Familien erfolgte weitestgehend so, wie Kerner sie in der ersten Auflage seines Werkes "Pflanzenleben" im Kapitel über den Ursprung der Arten dargestellt hat. Dort teilt er die Pflanzenfamilien in so genannte Stämme ein. Eine engere Verwandtschaft durch mögliche geschlechtliche Vereinigung nimmt Kerner innerhalb jedes Stammes an, aber nicht zwischen den Stämmen, die er als immer schon isoliert nebeneinander existierend betrachtet. Um eine Übersicht zu geben und nicht um eine linienhafte Entwicklung abzubilden, erfolgt eine Reihung von Pflanzen mit einfacher Organisation hin zu Stämmen, die Pflanzenarten mit kompliziertem Aufbau beinhalten. Aus heutiger Sicht kam das "System Endlicher", das von Endlicher/Fenzl immerhin 50 Jahre vor Kerner entwickelt worden war, den heute allgemein anerkannten Auffassungen daher näher.
Die erhaltenen Pläne und Listen dokumentieren, dass die von Kerner entwickelte Einteilung der Pflanzenarten in Stämme anhand der krautigen Arten im Garten anschaulich gemacht wurde. Dies bestätigt auch K. Fritsch im Jahr 1894: "Der grösste Teil des Gartens ist der systematischen Abtheilung gewidmet. Dieselbe ist durchaus parkartig angelegt und zerfällt in eine grosse Anzahl unregelmässig gestalteter Parterre, an deren Rand in der Regel in zwei Reihen die krautartigen Pflanzen in scheibenförmigen, kleinen Beeten, den sogenannten 'Scheiben' stehen, während im Innern Gehölzgruppen angebracht sind, von grösseren oder kleineren Rasenplätzen umgeben. Nur die kleinen Beete links und rechts von dem obersten Bassin entbehren ganz der Gehölze und dienen ausschliesslich der Cultur krautartiger Gewächse. Bis vor wenigen Jahren waren die Systempflanzen nach dem Endlicher'schen System angeordnet; in neuester Zeit wurden aber wenigstens die in den Scheiben cultivierten Pflanzen, soweit dies thunlich war, derart verschoben, dass sich die einem und demselben Stamm des in Kerner's "Pflanzenleben" dargelegten Systemes angehörenden Gattungen möglichst aneinanderreihen. Eine Verschiebung der Gehölzgruppen war selbstverständlich nicht möglich, so dass letztere zwar vielfach auch systematisch geordnet sind, aber nicht immer den Scheibenpflanzen desselben Parterres entsprechen."
Als anschauliches Beispiel für Kerners Pflanzungen kann die in der heutigen Gruppe 9 verwirklichte Anordnung des von ihm definierten Stammes der "Conopodien" herangezogen werden. Die nach Kerner zu diesem Stamm gehörigen Familien waren bis Frühjahr 2015 fast unverändert in Gruppe 9 nebeneinander aufgepflanzt (vgl. Kerner-Plan und Auszug aus zugehöriger Kerner-Liste mit darin gelisteten Arten aus den Familien Hypericaceae, Linaceae, Tropaeolaceae, Balsaminaceae, Geraniaceae, Oxalidaceae, Ranunculaceae).
Entlang eines Teilbereiches des Endlicher-Fenzl-Kerner-Weges wurden wieder zweireihig angeordnete Rundbeete angelegt, die das Erscheinungsbild des Gartens zu Kerners Zeiten in Erinnerung rufen. Inhaltlich werden sie jedoch gemäß dem derzeit allgemein anerkannten APG III-System bepflanzt.
Schautafeln mit Inhalten zur botanischen Systematik
Magnoliengewächse
Magnoliaceae - immer schon am "unteren Ende" der Entwicklungsgeschichte?
Die Magnoliengewächse stehen nach derzeitigem Stand der Forschung weit an der Basis des phylogenetischen Stammbaus der Bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen) und werden deshalb ihren Platz im unteren Bereich der Systematischen Gruppe des Gartens behalten. Kerner erkannte sie als Pflanzen mit sehr einfacher Organisation.
Endlicher stellte in seinem theoretischen Hauptwerk "Genera Plantarum" die Magnoliengewächse nicht an den Beginn der Beschreibung der zweikeimblättrigen Pflanzen. Charakteristische Merkmale waren für Endlicher der Blütenbau und die Stellung der Blütenorgane, das Vorhandensein zahlreicher unverwachsener Blütenkronblätter (Petalen), Staub- und Fruchtblätter, die von einem bunten Samenmantel umgebenen Samen und die sich öffnenden oder verschlossen bleibenden Früchte ("Capsulae"). Alle diese Merkmale werden heute als charakteristisch für die Magnoliengewächse angesehen. Die im APG III-System übergeordnete Ordnung der Magnolienartigen (Magnoliales) umfasst heute neben den Magnoliengewächsen u. a. Familien der Muskatnussgewächse (Myristicaceae) oder Annonengewächse (Annonaceae). Letztere wurde schon von Endlicher als den Magnoliengewächsen nahe stehende Familie erkannt. Die von Endlicher u.a. als den Magnoliengewächsen relativ nah verwandt angesehenen Hahnenfuß- und Berberitzengewächse werden nach heutigem Stand der Forschung zwar als untereinander, nicht aber mit den Magnoliengewächsen nahe verwandt betrachtet.
Ein Gartenplan aus dem Jahr 1882 gilt als Zeugnis des unter Fenzl vollendeten "natürlichen Systems Endlicher". Magnoliengewächse bleiben in diesem Plan bzw. in der dazugehörigen Beschreibung erstaunlicherweise unerwähnt.
Kerners systematische Einordnung der Magnoliengewächse entspricht nicht der heutigen Sicht. Er erkannte sie zwar als Verwandtschaftsgruppe mit sehr einfacher Organisation, stellte sie jedoch mit zahlreichen anderen Familien in den "Stamm der Conopodien". Dies war ein heterogenes Gemisch aus Familien wie der Malvengewächse, Kermesbeerengewächse oder aber Hahnenfußgewächse. Die heute angenommene nahe Verwandtschaft mit den Muskatnussgewächsen oder Gewürzstrauchgewächsen sah Kerner nicht, denn er stellte diese jeweils als eigenständige "Stämme" dar.
Kerners handschriftliche Aufzeichnungen aus dem Jahr 1894 belegen das Vorhandensein und die tatsächliche Verortung verschiedener Magnolien-Arten (heutige Gruppe 2) am "unteren Ende" der Systematischen Abteilung. Ein zusätzlicher Beleg ist ein Foto aus dem Jahr 1901. Magnolien stehen noch immer genau an dieser Stelle.
Zaubernussgewächse
Hamamelidaceae
Die Familie der Zaubernussgewächse ist in der Systematischen Abteilung des Gartens mit sieben verschiedenen Gattungen vertreten. Keine dieser Gattungen findet in alten Dokumenten aus der Zeit Endlichers, Fenzls oder Kerners Erwähnung. Zaubernussgewächse werden heute nach dem APG III-System zu den Steinbrechartigen (Saxifragales) gestellt.
In Endlichers "Genera Plantarum" entsprechen die dort beschriebenen "Hamamelideae" der heutigen Familie der Hamamelidaceae. Endlicher hat in seinen "Genera" alle Gattungen durchnummeriert. Für die Hamamelidae sind dort die Gattungsnummern 4588 - 4593 vorgesehen. Keine dieser Nummern scheint im "Catalogus Horti Academici Vindobonensis", der als Garten-Inventar zu Endlichers Zeiten gelten kann, auf. So kann angenommen werden, dass unter Endlicher als Gartendirektor keine Zaubernussgewächse im Garten vertreten waren.
Auch in der detaillierten Beschreibung des Gartens aus dem Jahr 1882 werden keine Zaubernussgewächse genannt. Also scheint es auch unter dem Direktorat von Fenzl keine Vertreter aus dieser Familie im Garten gegeben zu haben.
In den aus dem Direktorat von Kerner erhaltenen Listen werden ebenfalls keine Zaubernussgewächse erwähnt. Dies lässt noch keine endgültigen Schlüsse über ihr Vorhandensein zu. Zaubernussgewächse sind ausschließlich holzige Arten. Kerner führte in seinen Listen aber fast ausschließlich krautige Arten an. Aussagekräftiger ist ein Gartenplan aus dem Jahr 1890, in dem sehr wohl auch Gehölz-Familien eingezeichnet sind; Hamamelidaceae fehlen aber auch hier. Die Zaubernussgewächse der Systematischen Gruppe, allen voran die prächtige Parrotie (Parrotia persica, in leuchtend gelber Herbstfärbung), dürften damit nicht älter als 120 Jahre sein.
Unterschiedliche Einschätzungen gab es von Endlicher und Kerner jeweils in der Theorie, was die unmittelbare Verwandtschaft dieser Familie angeht. Endlicher nimmt eine verwandtschaftliche Stellung ähnlich dem APG III-System an, nämlich mit den Steinbrechgewächsen und Dickblattgewächsen als nahe Verwandte (vgl. Saxifragales in APG III). Kerner dagegen ordnet die Familie der Zaubernussgewächse dem Stamm der Beckenblütigen ("Crateranthae") zu, einem aus heutiger Sicht heterogenen Gemisch vieler sehr unterschiedlicher Familien. Zwar sind die Steinbrechgewächse und die Dickblattgewächse auch in diesem Stamm vertreten; jedoch auch Familien wie die Rosengewächse, Schmetterlingsblütler oder Kreuzdorngewächse.
Die Kreuzdorngewächse in dieser Aufzählung sind bemerkenswert: Endlicher hatte die Rhamnaceen eher am oberen Ende seines natürlichen Systems angeordnet und entsprechend im Garten so verortet. Sie sind im Plan von 1882 eingezeichnet, an gleicher Stelle auch in einem weiteren Plan von 1890 - und dort stehen sie noch heute. Kerner hat die Kreuzdorne also nicht umpflanzen lassen, obwohl sie viel "weiter nach unten" zu den Steinbrech- oder Dickblattgewächsen zuzuordnen gewesen wären. Er war offensichtlich im gleichen Zwiespalt wie wir heute sind: krautige Arten lassen sich leicht umpflanzen, während holzige Arten, die jahrelang eingewachsen sind, praktisch nicht verpflanzbar sind. Systeme sind niemals statisch, sondern ständig in Wandlung begriffen. Ein System des Pflanzenreichs ist also am einfachsten mit krautigen Arten abzubilden, da diese "mobiler" sind. Die Um- und Neupflanzungen durch Kerner führten bereits wenige Jahre nach Fenzls Vollendung des "Systems Endlicher" zu einem in sich nicht mehr schlüssigen Misch-System. Dies bestätigt auch Fritsch (1894) in seiner Abhandlung "Das botanische Museum und der botanische Garten der k.k Universität in Wien".
Bei den Hamamelidaceen ist die Ausgangslage insofern günstig, als dass ihr derzeitiger Standort in der Systematischen Gruppe gut in den "Lageplan" des abzubildenden APG III-Systems passt und sie demnach an Ort und Stelle stehen bleiben werden.
Doldenblütler - Araliengewächse - Hartriegelgewächse
Apiaceae - Araliaceae - Cornaceae
Aufgrund morphologischer Ähnlichkeiten hielt man diese drei Familien früher für nahe verwandt. Molekulare Daten haben diese Annahme für die Doldenblütler und Araliengewächse bestätigt. Die Hartriegelgewächse dagegen werden im APG III-System nicht mehr zu Doldenblütlern und Araliengewächsen gestellt.
Sowohl Endlicher als auch Kerner sahen aufgrund morphologischer Ähnlichkeiten eine unmittelbare Verwandtschaft zwischen Araliengewächsen, Doldenblütlern und den Hartriegelgewächsen. In Endlichers "Genera Plantarum" und auch in seinem "Catalogus" werden diese drei Familien in unmittelbarer Folge beschrieben bzw. genannt. Araliengewächse und Doldenblütler sind in alten Plänen des Gartens in unmittelbarer Nähe zueinander gepflanzt dokumentiert. Kerner fasste in seinem Pflanzenleben die Cornaceae, Araliaceae und Umbellaceae zum Stamm der "Umbellatae", der "Dolden" zusammen (vgl. Abbildung). Im System des Botanischen Gartens standen Vertreter dieser drei Familien bis zuletzt räumlich nahe beieinander (Cornaceen Gruppe 6, Apiaceen und Araliaceen Gruppe 8). Eine nahe Verwandtschaft zwischen Doldenblütlern und Araliengewächsen wird in der APG III-Systematik nach wie vor angenommen. In Diskussion ist sogar die Zusammenfassung beider Familien in eine sehr weit gefasste übergeordnete Familie der Doldenblütler.
Unabhängig von dieser Sichtweise stehen die Doldenblütler bzw. Araliengewächse im APG III-System innerhalb der "asterids II" am obersten Ende der angenommen Entwicklungsreihe, sind also deutlich "weiter" entwickelt als von Endlicher angenommen. Sie werden deshalb in Zukunft auch am "oberen Ende" der Systematischen Abteilung (Gruppe 17) ihren Platz finden. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Kerner gepflanzten Efeu- und Aralien-Arten, die sogar noch in den (originalen?) Rundbeeten "an falscher Stelle" stehen, bleiben aber aus historischen Gründen als Zitate erhalten (vgl. Foto). DNA-analytische Befunde haben den verwandtschaftlichen Zusammenhang der Doldenblütler bzw. der Araliengewächse mit den Hartriegelgewächsen widerlegt. Die früheren Annahmen stützten sich auf rein morphologische Merkmale, die jeweils auf alle drei Familien zutrafen. Dazu zählte der kompakte, doldenförmigen Blütenstand und die kleinen einfachen Blüten mit je einer Samenanlage in jedem Fach des unterständigen Fruchtknotens.
Im APG III-System sind die Hartriegelgewächse im Vergleich zu früheren Annahmen entwicklungsgeschichtlich "aufgestiegen", sie stehen jedoch deutlich "unterhalb" der Doldenblütler, die innerhalb der "Apiales" ganz ans Ende der angenommenen Entwicklungsreihe gestellt werden. Neupflanzungen aus der Familie der Hartriegelgewächse erfolgen in der Systematischen Abteilung des Gartens zukünftig in Gruppe 11. Die alten Gehölz- Pflanzungen mit Vertretern der Hartriegelgewächse in Gruppe 8 bleiben als historische Zitate vorerst erhalten.
Malvengewächse - "Wanderer im System"
Malvaceae
Die Malvengewächse haben in der Systematischen Abteilung des Gartens schon mehrfach ihren Platz gewechselt. Früheste Pläne dokumentieren sie, bezogen auf die Lage im Garten, "ganz unten" im System, spätere "ganz oben". Zuletzt fanden sie sich "in der Mitte" wieder, wo sie auch bleiben werden - denn relativ mittig ist auch ihre Stellung im APG III-System.
Endlicher zählt in seinem Katalog für das Jahr 1842 nicht weniger als 131 im Garten kultivierte verschiedene Vertreter der Malvengewächse auf, darunter allerdings auch einige tropische Arten. In seinen "Genera Plantarum" findet sich die Familie der Malvengewächse (Malvaceae) innerhalb der Klasse der "Columniferae", zusammen mit vielen auch heute in diesem Verwandtschaftskreis stehenden Verwandtschaftsgruppen. Der Name "Columniferae" geht auf eine morphologische Besonderheit zurück, deren Bedeutung schon Endlicher erkannt hat: bei den Malvales entsteht durch ein gemeinsames Hochwachsen der Staubblattbündelbasen eine den Griffel umschließende und mit der Krone verbundene Röhre. Dadurch werden die Staubbeutel wie auf einer Säule (lat. "columna") emporgehoben (vgl. Abb.).
Die Malvengewächse haben im Lauf der Zeit im Garten mehrfach den Ort gewechselt. In der Beschreibung von J. Jedlicka aus dem Jahr 1882, also nach Vollendung des Endlicher'schen Systems durch Fenzl, waren die Malvengewächse zusammen mit den Nelkengewächsen am unteren Ende der Systematischen Abteilung in Nachbarschaft zu den Magnoliaceen untergebracht. Dies könnte im Zusammenhang mit dem von Kerner angenommenen Stamm der Conopodien ("Conopodiae") stehen, einem heute nicht mehr nachvollziehbaren Gruppe aus unterschiedlichsten Familien, zu denen Magnoliengewächse genauso zählten wie eben Malvengewächse. In einem späteren Plan von 1890 tauchen die Malvaceen zusammen mit vielen anderen krautigen Familien von Kerners Conopodien räumlich am oberen Ende der Systematischen Gruppe, sogar im Bereich des heutigen "Monokotylenparterres" (= Gruppe 19, vgl. Gartenplan) wieder auf. Dies unterstreicht die von Kerner angenommene Tatsache, dass die von ihm definierten Stämme in sich eine Einheit bilden, untereinander aber nicht in Zusammenhang stehen - so wird es einerlei, wo innerhalb der Systematischen Gruppe sie gezeigt werden. Ein wichtiges Kriterium für die Anordnung der "Stämme" innerhalb der Systematischen Gruppe war sicherlich die Suche nach einem gärtnerisch geeigneten Standort.
Bereits 1894 haben die Malvaceen unter Kerner zusammen mit einigen anderen Familien aus seinem Stamm der Conopodien wiederum einen neuen Platz gefunden: in der heutigen Gruppe 9, wo er sie u.a. zusammen mit Lein-Gewächsen (Linaceae), Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae), Balsaminengewächsen (Balsaminaceae) und Kapuzinerkressengewächsen (Tropaeolaceae) zeigte - einer Anordnung, wie sie bis in jüngster Zeit in Gruppe 9 zu finden war. Die allermeisten von Kernes 23 Conopodien-Familien stehen heute in anderen Ordnungen; die Verwandtschaft mit den Linden (Tilia; die Lindengewächse werden heute als Teil der Malvengewächsen gesehen) hat allerdings auch Kerner schon erkannt.
Rosengewächse - "weiter gefasst" als früher
Rosaceae
Die Rosengewächse im heutigen Sinne sind, morphologisch betrachtet, eine relativ heterogene Familie. Vor allem die ausgebildeten Fruchttypen sind sehr unterschiedlich. In früheren Systemen wurde diese Familie deshalb in kleinere Einzelfamilien aufgeteilt. Charakteristische gemeinsame Merkmale der Großfamilie sind u.a. die wechselständigen Blätter, die (fast) immer Nebenblätter besitzen und eine vielzählige Staubblatt-Anzahl.
Über viele Jahrzehnte standen Rosengewächse in der Systematischen Abteilung des Botanischen Gartens an mindestens vier verschiedenen Stellen. In Gruppe 1 und 2 findet sich eine historische Sammlung von Spiersträuchern (Spiraea) und ihr ähnliche Gattungen, in Gruppe 3 stehen verschiedene Vertreter der namensgebenden Gattung Rose (Rosa), in Gruppe 4 finden sich Arten der Gattung Prunus, in Gruppe 8 u. a. Birnen- Arten (Pyrus). Diese Zersplitterung hat ihre Ursache in der lange Zeit gültigen Aufteilung der heute als eine Einheit aufgefassten Familie der Rosaceae in verschiedene eigenständige Verwandtschaftseinheiten. Endlicher unterschied nach morphologischen Kriterien nebeneinander:
- Kernobstfrüchtler (Pomaceae) mit den Gattungen wie Cydonia, Mespilus, Pyrus, Amelanchier und Cotoneaster, zuletzt in der Gruppe 8 versammelt
- Rosenblütler (Rosaceae), mit Gattungen wie u. a. Rosa, Rubus oder Potentilla (zuletzt in Gruppe 3)
- Steinobstfrüchtler (Amygdaleae) mit den Gehölz- Gattungen Amgydalus und Prunus (zuletzt in Gruppe 4)
Diese Untergliederung ist auch von J. Jedlicka in seiner Beschreibung des Gartens aus dem Jahr 1882 mit entsprechend gepflanzten Gattungen dokumentiert.
Überraschend in Endlichers "Genera Plantarum" ist die Einordnung der "Ordo Calycantheae" mit den Gattungen Gewürzstrauch (Calycanthus) und Winterblüte (Chimonanthus) zwischen die Kernobstfrüchler und Rosenblütler; die Calycantheae werden von ihm als den Rosen nahe stehend beschrieben. So ist die auch heute noch bestehende Anordnung der Rosengewächse zusammen mit Winterblüte und Gewürzstrauch im unteren Gartenteil, am Beginn des Endlicher-Fenzl-Kerner-Weges, erklärlich. Heute werden Calycanthaceen im APG III-System in die Ordnung der Lorbeerartigen (Laurales), also in eine der basalen Ordnungen gestellt.
Kerner nahm eine noch feinere Gliederung der Rosengewächse als Endlicher vor. Zusätzlich zu Endlichers Untergliederung finden sich bei ihm noch Dryadaceae, Rubaceae und Spiraeaceae, all diese Familien sind bei Kerner in einem heterogenen Gemisch mit anderen Familien zusammen in dem von ihm benannten Stamm der "Beckenblütigen" (= "Crateranthae") zusammengefasst (vgl. Text zu den Zaubernussgewächsen). Unter Kerner waren all diese "Beckenblütigen", zu denen er auch die Schmetterlingsblütler zählte, im unteren Teil der Systematischen Gruppe versammelt. In groben Zügen wird sich diese Auffassung anhand der Gehölzpflanzungen im unteren Bereich der Systematischen Gruppe noch in Zukunft nachvollziehen lassen.
Der Verwandtschaftskreis der Rosengewächse (Rosaceae) im heutigen Sinn umfasst alle die von früheren Systematikern aufgesplitterten kleineren Einheiten, ist heute also viel weiter gefasst. Die frühere Untergliederung spiegelt sich teilweise in der heutigen Gliederung in Unterfamilien wieder. Die Stellung im APG III-System ist relativ "zentral"; zentral ist deshalb auch die zukünftige Lage im Garten. Die im APG III-System angenommene verwandtschaftliche Nähe zu den Schmetterlingsblütlern (Fabacaeae) wurde schon von Endlicher und Kerner erkannt; Schmetterlingsblütler werden auch in Zukunft nahe bei den Rosengewächsen präsentiert (vgl. APG III-"main tree").
Braunwurzgewächse - "enger gefasst" als früher
Scrophulariaceae
An keiner Pflanzenfamilie wird die "Bewegung im System der Gefäßpflanzen" so deutlich wie an den Braunwurzgewächsen. Die Umschreibung und Abgrenzung der Familie der Braunwurzgewächse war schon immer schwierig. Während diese Familie früher sehr weit gefasst war, wird sie auf Grund der Erkenntnisse aus der Molekularforschung heute sehr eng umschrieben. Zahlreiche ihnen früher zugeordnete Gattungen sind anderen Familien zugeordnet worden.
In älteren Systemen bildeten die Braunwurzgewächse, auch Rachenblütler genannt, eine morphologisch klar umschriebene Familie. Als wichtiges Merkmal definierte schon Endlicher die aus Ober- und Unterlippe zusammengesetzte Rachenblüte. Er teilte die Ordo "Scrophularinae" in neun untergeordnete Triben ein, die Gattungen wie Königskerze (Verbascum), Pantoffelblume (Calceolaria), Ehrenpreis (Veronica), Löwenmäulchen (Antirrhinum) und auch Sommerflieder (Buddleja) umfassten. Im Garten gab es zu Endlichers Zeiten laut seinem "Catalogus" zahlreiche Vertreter dieser Ordo, sie waren nach dem durch Fenzl abgeschlossenen Umbau der Systematischen Abteilung in der heutigen Gruppe unweit der großen Platane angeordnet, wie der Plan von Jedlicka aus dem Jahr 1882 belegt. Auch der Blauglockenbaum (Paulownia) wurde in diese Gruppe gestellt.
Kerner platziert in seinem "Pflanzenleben" die Scrophulariaceae in den großen Zusammenhang seines als Röhrenblumige genannten Stamms der "Tubiflorae". Hier finden sich die Braunwurzgewächse zusammen mit u.a. Enziangewächsen (Gentianaceae), Seidenpflanzengewächsen (Asclepiadaceae), Verbenengewächsen (Verbenaceae), Lippenblütlern (Lamiaceae) und auch Ölbaumgewächsen (Oleaceae). Kerners Röhrenblumige sind den heutigen Lippenblütlerartigen (Lamiales) bereits in einigen Teilen deckungsgleich.
Was ist nun aber aufgrund der molekularen Erkenntnisse mit der ehemals so weit gefassten Familie der Braunwurzgewächse passiert? Die moderne phylogenetische Taxonomie zielt auf so genannte monophyletische Gruppen ab, also Gruppen, die alle Nachkommen und ihren gemeinsamen Vorfahren beinhalten. Das bedeutet, dass sich der heutige Umfang der Scrophulariaceen (sensu strictu) in Mitteleuropa auf die morphologisch recht unterschiedlichen Gattungen Königskerze (Verbascum), die namensgebende Braunwurz (Scrophularia), den Schlammling (Limosella) und den inzwischen eingebürgerten, ostasiatischen Sommerflieder (Buddleja) beschränkt (vgl. Abb.). Ein großer Teil der Braunwurzgewächse in ihrer weit gefassten Umgrenzung, so z. B. die Gattung Ehrenpreis (Veronica) oder Fingerhut (Digitalis) werden mit den Wegerichen (Plantago) zu den Wegerichgewächsen (Plantaginaceae) zusammengefasst. Eine klare morphologische Abgrenzung dieser beider Familien ist bisher nicht möglich, sie basiert auf rein molekularen Erkenntnissen.
Eine weitere Absplittung von den traditionellen Braunwurzgewächsen erfolgt mit der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae), deren Vertreter allesamt als Halb- und Vollparasiten auf Wurzeln parasitieren und deswegen sehr schwierig zu kultivieren sind. Dazu zählen Gattungen wie das Läusekraut (Pedicularis), Augentrost (Euphrasia), Klappertopf (Rhinanthus) und Wachtelweizen (Melampyrum).
Die endgültigen Umschreibungen von Familien und Zuordnungen von Gattungen innerhalb der ehemaligen Braunwurzgewächse ist auch heute noch nicht abgeschlossen. (Stellung der Braunwurzgewächse, Wegerichgewächse und Sommerwurzgewächse innerhalb der Lippenblütlerartigen (Lamiales)).
Der Standort der Braunwurzgewächse im Garten war seit der Anlage der Systematischen Abteilung durch Fenzl bis zuletzt fast unverändert in Gruppe 8, also relativ zentral im System. In der nach APG III umgestalteten Anordnung der Systematischen Gruppe haben sie zukünftig etwas weiter "oberhalb" in Gruppe 12 ihren Platz.
Kardenartige
Dipsacales
Die Ordnung der Kardenartigen gehört nach heutiger Einstufung zusammen mit den Ordnungen der Asternartigen und der Doldenblütlerartigen zu den höchst entwickelten Verwandtschaftskreisen in der Stammesgeschichte der bedecktsamigen Pflanzen. Ein Teil der verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb dieser Gruppe wurde schon von Endlicher/Fenzl bzw. Kerner erkannt.
Endlicher beschreibt in seinen "Genera Plantarum" die Baldrian- und Kardengewächse in direkter Abfolge innerhalb der Klasse der "Aggregatae", also derjenigen mit zusammengesetztem Blütenstand. Ein naher verwandtschaftlicher Zusammenhang war für Endlicher offensichtlich. Auch Kerner sah eine Verwandtschaft von Baldrian- und Kardengewächsen. Indem er sie zusammen mit den heutigen Korbblütlern (Asteraceae) in den Stamm der "Acheniophoren" stellte, nahm er damit annähernd die Einteilung der heutigen als Asterids II, Euasteriden II bzw. Campanulids bezeichnete Verwandtschaftsgruppe vorweg. Kerner sah als gemeinsames morphologisches Merkmal des Stammes der "Acheniophoren" die einfächrige, einsamige Schließfrucht ("Achenium").
Weder Endlicher noch Kerner erkannten jedoch die heute durch molekulare Daten plausibel belegte Verwandtschaft der Kardengewächse zu den Geißblattgewächsen (im weiteren Sinne) bzw. Moschuskrautgewächsen, so wie sie auch im APG III-System dargestellt wird. Zu den Geißblattgewächsen zählende Gattungen wie Geißblatt (Lonicera) bzw. zu den Moschuskrautgewächsen gehörige wie die Gattung Holunder (Sambucus) stellte Kerner in den Stamm der "Gekreuztblättrigen", die die kreuzweise gestellten Laubblätter als gemeinsames Merkmal tragen. In diesen Stamm gehörten nach Kerner folgerichtig auch die Kaffeegewächse (Rubiaceae), die er zusammen mit den Geißblatt-Arten im Garten in einer Gruppe zeigte und die im Umfeld der Kardenartigen bis zuletzt in der Systematischen Abteilung des Gartens auch verortet waren. Die Kaffeegewächse werden im APG III-System der Großgruppe der "Lamiids" zugeordnet und werden demnach ihren Platz im Garten wechseln.
Nach derzeitigem Kenntnisstand umfassen die Kardenartigen also wie erwähnt auch Gattungen wie Geißblatt (Lonicera), Schneeball (Viburnum) und Holunder (Sambucus), deren Zuordnung in Familien je nach Autor schwankt. Von Geißblatt und Schneeball gab es schon unter Endlicher eine stattliche Anzahl von Arten im Garten, dokumentiert in seinem "Catalogus" (1842), darunter der auch heute noch als sehr altes Individuum kultivierte Kirschblättrige Schneeball (Viburnum prunifolium). Planmäßig in der Systematischen Gruppe verortet sind die Geißblatt- und Schneeball-Arten seit der Beschreibung des Gartens durch Jedlicka (1882). Die beiden Gattungen werden offensichtlich schon seit Fenzl an der gleichen Stelle kultiviert. Auch Kerner erwähnt viele Geißblatt- und Schneeball-Arten, vom Schneeball sogar sechs von den 13 Arten, die schon Endlicher in seinem "Catalogus" aufzählte. Die von Kerner dokumentierte Geißblatt- bzw. Schneeball-Sammlung ist insofern bemerkenswert, als er in seinen Listen ansonsten fast ausschließlich krautige Arten aufzählt.
Es kann der Schluss gezogen werden, dass Kerner immer dann auch holzige Arten in seinen Listen aufgeführt hat, wenn die Verortung der von ihm vorgefundenen holzigen Arten in sein Konzept der Stämme passte. Dies war z.B. bei den beiden Tulpenbäumen (Liriodendron tulipifera) und den beiden Lotuspflaumen (Diospyros lotus) der Fall. Diese Gehölze standen bzw. stehen immer noch in Gruppe 3, Kerner hatte hier einen Teil der "Conopodien" gepflanzt, zu denen er die genannten Arten stellte. Für die heutige Gruppe 2 listet Kerner zahlreiche Spireen-Arten (Spiraea), die ausnahmslos Sträucher sind, zusammen mit krautigen Vertretern der damals als Familie angesehenen "Spiräaceen". In diesem Bereich der Systematischen Gruppe war ein Teil der "Crateranthae" untergebracht (vgl. die Kapitel Rosengewächse und Zaubernussgewächse im Text oben).
Die Geißblatt- und Schneeball-Sammlung wird in der zukünftigen Präsentation der Systematischen Abteilung des Gartens ihren historischen Platz behalten, jedoch wird sie gemäß dem APG III-System angereichert durch Arten aus den Familien der Kardengewächse (Dipsacaceae), Baldriangewächse (Valerianaceae) und Holundergewächse (Sambucaceae), sodass ein umfangreiches Spektrum der Kardenartigen (Dipsacales) gezeigt werden wird.
Korbblütler und ihre nächsten Verwandten
Asteraceae - am "obere Ende" der Stammesgeschichte der bedecktsamigen Pflanzen
Im Garten waren die Korbblütler schon unter Fenzl und danach auch unter Kerner am oberen Ende der Systematischen Gruppe verortet und durch eine Vielzahl an Arten vertreten. Sie bilden auch im APG III-System den Abschluss der angenommenen stammesgeschichtlichen Entwicklungsreihe der bedecktsamigen Pflanzen.
Endlicher gruppiert in seinen "Genera Plantarum" alle Familien, die als Blütenstand ein Blütenaggregat bilden, in die Klasse der "Aggregatae" zusammen. Dazu zählt er Vertreter aus Familien wie die der Korbblütler, aber auch Baldriangewächse oder Kardengewächse. Im Anschluss an diese Klasse beschreibt er die Campanulinae, also die "Glockenblumenverwandtschaft" und stellt durch diese Reihenfolge einen verwandtschaftlichen Bezug zu den "Aggregatae" her.
Der Gartenplan und die zugehörige Beschreibung von J. Jedlicka von 1882 sowie eine Beschreibung der Systematischen Abteilung durch K. Frisch aus dem Jahr 1894 dokumentieren, dass diese angenommenen verwandtschaftlichen Beziehungen durch eine benachbarte Pflanzung dieser Familien im Garten anschaulich gemacht worden sind.
In seinem "Pflanzenleben" beschließt Kerner seine Aufzählung aller Stämme, die er dort als verwandtschaftliche Kategorie eingeführt hat, mit denjenigen, deren "... Angehörige einen sehr komplizierten Aufbau zeigen." Als 88. und damit letzten Stamm beschreibt Kerner den Stamm der "Acheniophoren". Zu diesem Stamm zählt er die Familien der Baldriangewächse, Kardengewächse, Calyceraceae (eine Familie mit ausschließlich südamerikanischer Verbreitung) sowie zwei den heutigen Korbblütlern entsprechenden Familien. Als gemeinsames, verbindendes Merkmal wird der komplexe Blütenstand und die einfächerige, einsamige Schließfrucht ("Achenium") genannt. Unmittelbar vor den "Acheniophoren" beschreibt Kerner die "Glockenblumigen" (Campanulinae). Kerner betont zwar, dass von ihm nacheinander beschriebene Stämme nicht auf Verwandtschaft hindeuten, trotzdem sieht er (immerhin) einen Zusammenhang anhand des vergleichsweise komplizierten Aufbaus der entsprechenden Arten.
Kaum eine andere Gruppe von Familien zeigt über die Jahrzehnte eine vergleichbare Konstanz ihrer Verortung am oberen Ende der Systematischen Abteilung wie die Familien der Kardengewächse/Baldriangewächse/Glockenblumengewächse und Korbblütler. Die verwandtschaftliche Nähe dieser Familien zueinander ist weiterhin unumstritten. Sowohl Endlicher als auch Kerner nehmen mit ihrer Annahme eines Verwandtschaftskreises, bestehend aus u. a. Korbblütlern, Kardengewächsen und Baldriangewächsen den im APG III-System beschriebenen Verwandtschaftskreis der Asterids II (= Euasteriden II bzw. Campanulids), der am obersten Ende der angenommenen Entwicklungsreihe steht, vorweg. Endlicher hat sogar bereits den Bezug zur Glockenblumen-Verwandtschaft hergestellt.
Ein gemeinsames Merkmal der in den "Euasterids II" enthaltenen Asternartigen, zu denen die Asterngewächse und die Glockenblumengewächse gehören, wird heute u.a. in der so genannten sekundären Pollenpräsentation gesehen. Bei diesem Phänomen wird der Blütenpollen nicht von den Staubbeuteln selbst präsentiert, sondern auf die Außenseite des Griffels übertragen und dort von den Bestäubern abgenommen.
Neu im APG III-System im Vergleich zu den Systemen Endlicher/Fenzl bzw. Kerner ist die verwandtschaftliche Nähe der Doldenblütler und Araliengewächse zu den Asterngewächsen. Doldenblütler und Araliengewächse wurden früher viel "weiter unten" im System angesiedelt und waren im Garten entsprechend an anderer Stelle verortet (vgl. Schautafel zu den Araliengewächsen). Sie werden in nächster Zukunft hier in Gruppe 17 zu sehen sein. Die Asterngewächse werden geringfügig nach Gruppe 18 versetzt. Dort, genau im Rücken dieser Schautafel, haben bereits die Glockenblumengewächse (Campanulaceae) ihren (alten) neuen Platz gefunden - unter Kerner standen sie genau an gleicher Stelle.
Verwendete Zitate entlang des Endlicher-Fenzl-Kerner-Weges
"Methodus naturalis primum et ultimum in Botanicis desideratum est." Carl von Linné, in: Philosophia botanica, 1751
Das natürliche System ist in Pflanzenbüchern der erste und letzte Wunsch.
(Übersetzung: Helmuth Grössing)
"Filum ariadneum Botanices est systema, sine quo chaos est Res herbaria."
"Carl von Linné, in: Philosophia botanica, 1751
Der Ariadnefaden der Pflanzenkunde ist das System, ohne das die Pflanzenkenntnis eine formlose Masse ist.
(Übersetzung: Helmuth Grössing)
"Obwohl es nämlich (...) Endlicher war, der durch seine Werke bei uns die erste Anregung zur Einführung des Studiums der Botanik auf Grundlage eines natürlichen Systemes gab, so stand er doch im Allgemeinen unter den Botanikern Wiens, trotz seines immensen Wissens, trotz seiner genialen Auffassung zu isoliert, als dass es ihm leicht möglich gewesen wäre, seinen Ideen allgemein Eingang zu verschaffen. (...) Fenzl, dem Freunde Endlicher's war es vorbehalten, durch seine zahlreichen Bekanntschaften, durch seine leichte Zugänglichkeit und vor Allem durch seine Liebenswürdigkeit im persönlichen Umgange, die Pflanzenfreunde Wiens und durch sie jene Oesterreichs mit den leitenden Principien des natürlichen Systemes von Endlicher vertraut zu machen, sie von den Vorzügen dieser Art und Weise der Beobachtung zu überzeugen und ihnen die Wichtigkeit morphologischer und biologischer Untersuchungen auch für die Systematik klar zu machen."
Heinrich Wilhelm Reichardt, 1862
"Diese Andeutungen über die Geschichte des Gartens glaubten wir vorausschicken zu müssen, damit der Besucher den richtigen Maßstab bei der Beurteilung des Vorhandenen gewinne."
Anton Kerner von Marilaun, 1862
"Ich möchte bei dieser Gelegenheit meine Ansicht auch dahin zur Geltung bringen, dass ich es nicht nur für ein Zugeständnis, sondern für eine Pflicht der Gelehrten halte, die Resultate ihrer Forschungen auf jede mögliche Weise zum Gemeingute Aller zu machen. Die "Schaulust des großen Publikums", die ja am Ende nichts anderes als eine Form der Wissbegierde ist, tadeln zu wollen, scheint mir absurd, und die Tadler der Schaulust mögen sich doch den Spruch "Semper aliquid haeret" ["etwas bleibt immer hängen"] in Erinnerung bringen. Wenig wissen, ist am Ende doch noch immer besser, als nichts wissen."
Anton Kerner von Marilaun, 1874
Infoblätter und Folder
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- Zitate
Presseberichte
Literatur und sonstige Quellen
Bresinsky, et al. (2008): Strasburger Lehrbuch der Botanik. Heidelberg
Endlicher, Stephan (1836-40): Genera plantarum secundum ordines naturales disposita; Wien
Endlicher, Stephan (1842): Catalogus Horti Academici Vindobonensis; Wien
ERASMUS Wien
Fenzl, Eduard: Umbelliferae..., in: Stephan Endlicher, Genera plantarum secundum ordines naturales disposita, Supplementum Quintum [Hrsg. Eduard Fenzl], Vindobonae apud Fridericum Beck, 1850
Fritsch, Karl (1894): Das botanische Museum und der botanische Garten der k.k Universität in Wien; Verlag Carl Gerold's Sohn.
(Separatabdruck aus: "Die botanischen Anstalten Wiens im Jahre 1894")
Graf, Stefan (2008): Die systematische Abteilung des Botanischen Gartens der Universität Wien - Didaktische Konzepte unter Berücksichtigung der Geschichte des Systems. Diplom-Arbeit zur Erlangung des Magisters der Naturwissenschaften; Wien
Haberlandt, Gottlieb (1899): Briefwechsel zwischen Franz Unger und Stephan Endlicher. Berlin. Jäger, Eckehart J. (2008): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Atlasband. Berlin
Jedlicka, Johann (1882), in: Petz-Grabenbauer, Maria (1997): Der "Hortus Botanicus Vindobonensis" unter der Leitung von Joseph Franz von Jacquin, Stephan Endlicher und Eduard Fenzl; 2 Bde, Wien
Judd, Walter et al. (2002): Plant systematics: a phylogenetic approach. Sunderland
Kerner von Marilaun, Anton (1862): Der Botanische Garten der Universität zu Innsbruck; Innsbruck
Kerner von Marilaun, Anton (1874): Die botanischen Gärten und ihre Aufgabe in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Innsbruck
Kerner von Marilaun, Anton (1890-1891): Pflanzenleben. Leipzig
Linné, Carl von, in: Mägdefrau, Karl (1992): Geschichte der Botanik; Stuttgart In einer Übersetzung von Helmuth Grössing
Petz-Grabenbauer, Maria (1997): Der "Hortus Botanicus Vindobonensis" unter der Leitung von Joseph Franz von Jacquin, Stephan Endlicher und Eduard Fenzl; 2 Bde, Wien
Petz-Grabenbauer, Maria (2015): Zum Lebenswerk von Eduard Fenzl. Der Botanische Garten der Universität Wien und Fenzls Beitrag an den "Genera plantarum secundum ordines naturales disposita"; in: Mitteilungen der österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte Bd. 31, S. 167-194
Petz-Grabenbauer, Maria und Kiehn, Michael (Hrsg.) (2004): Anton Kerner von Marilaun. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien
Lithografien von August Prinzhofer, Rudolf Fenzl, August Strixner; Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Phylogenetische Stammbäume entnommen aus: www.mobot.org/MOBOT/research/APweb/
Historische Fotos, Listen und Pläne: Archiv Botanischer Garten der Universität Wien.
Dank
Die Realisierung des Projektes wurde maßgeblich durch die finanzielle Unterstützung des Vereins der Freunde des Botanischen Gartens sowie der Österreichischen Gartenbaugesellschaft ermöglicht Besonderer Dank gebührt Frau Dr. Petz-Grabenbauer für die Bearbeitung historischer Fragestellungen. Ihr verdankt der Botanische Garten auch die in einem heute aufgelassenen Depot gefundenen handschriftlichen Pläne und Listen von Anton Kerner von Marilaun.