Alpinum

Alpinum © BGUW_R. Hromniak

Physoplexis comosa – Schopfteufelskralle © BGUW_R. Hromniak

Potentilla © BGUW_R. Hromniak

Saponaria ocymoides – Seifenkraut © BGUW_R. Hromniak

Das Alpinum des HBV besteht an seinem heutigen Platz seit ca. 1930. Auf einer Fläche von knapp 1.000 m2 werden hier rund 800 Pflanzenarten kultiviert. Übergeordnete Themen des Alpinums sind die Bodenansprüche (Kalk/Silikat) und die geografische Verbreitung der Arten. Schwerpunkte der Sammlung sind die montan, subalpin und alpin verbreiteten Arten der Alpen sowie anderer Gebirge Europas und Asiens. Bei Neupflanzungen wird auf Standortherkünfte und gute Dokumentation großer Wert gelegt.

Wie in anderen Sammlungen des HBV werden auch im Alpinum Pflanzen kultiviert, an denen in den Abteilungen des Departments für Botanik und Biodiversitätszentrum der Universität Wien aktuell geforscht wird. Dazu gehören die folgenden Verwandtschaftsgruppen und Themen:
Federnelken (Dianthus sect. Plumarius): Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Gattung Dianthus werden derzeit auf weltweiter Basis erforscht. Im Department für botanische Systematik und Evolutionsforschung werden speziell die Federnelken untersucht, von denen sich im Reservegarten des HBV eine wissenschaftliche Sammlung einheimischer alpiner und montaner Arten befindet. Einige dieser Arten sind auch im Alpinum ausgepflanzt.
Goldprimel (Androsace vitaliana): Ihr auffällig zersplittertes Verbreitungsgebiet wirft die Frage auf, ob ihr heutiges Vorkommen auf Zerstückelung eines einst kontinuierlichen Areals zurückgeht oder auf Besiedelung abgelegener Gebirge nach Fernverbreitung. Im Rahmen eines derzeit am Department für Biogeographie laufenden Forschungsprojektes soll dies mit Hilfe molekularer Daten geklärt werden.
Glaziale Vereisung: Forschern ist es gelungen, Refugien von Alpenpflanzen während der Eiszeit mit Hilfe von Genanalysen zu identifizieren. Die Rekonstruktion der Ausbreitungsgeschichte zeigt, dass die Vielfalt der Arten und deren genetischer Variation in bestimmten Gebieten stark von der Zeit gesteuert wird. An einem Projekt zur Erforschung dieser Phänomene sind Wissenschafter des Fakultätszentrums Botanik maßgeblich beteiligt.

Pflanzenportäts und Infoblätter zu dieser Schaugruppe